Shiffrin, Vlhová und andere Ski-Asse – Spindlermühle richtet Slalom-Weltcup aus
Nach vier Jahren ist es wieder so weit: Am Wochenende richtet der Riesengebirgsort Špindlerův Mlýn / Spindlermühle zwei Slaloms des alpinen Ski-Weltcups der Frauen aus. Und die größten Stars dieses Sports werden dabei sein.
Zum Glück hat es in den vergangenen Tagen in Spindlermühle geschneit. Das hilft bei der Präparation der Piste für die beiden Weltcup-Slaloms der Frauen am Samstag und Sonntag. Am oberen Hang der schwarzen Piste sind die Schneeraupen unterwegs. Marek Pavlíček vom Skigebiet Spindlermühle wacht über die Arbeiten:
„Wir präparieren gerade die Trainingspiste oberhalb des Starthäuschens. Die Vorbereitungen sind besonders und ganz anders als bei üblichen nationalen Skirennen. Es gibt spezielle Anforderungen an die Härte der Piste und die Oberfläche.“
Denn bei Unebenheiten oder weichem Schnee steigt die Verletzungsgefahr für die Sportlerinnen.
Im tschechischen Teil des Riesengebirges machte der alpine Skizirkus zuletzt 2019 Station. Damals wurden die Rennen zu Ende der Saison gefahren. Dieses Mal sei die Ausgangslage etwas anders, betont René Hroneš. Er leitet das Skigebiet.
„Es werden die letzten Rennen vor der WM sein. Daher erwarten wir, dass alle Fahrerinnen antreten. Wir wissen, dass die Slowakin Petra Vlhová dabei sein wird und auch unsere tschechische Vertreterin Martina Dubovská. Dazu kommt der größte Star der Szene, Mikaela Shiffrin. Es wird also wieder etwas zu sehen geben, so wie vor vier Jahren“, sagt Hroneš.
Mit dabei ist auch Lena Dürr und damit die beste deutsche Slalom-Fahrerin. Vielleicht gelingt ihr ja gerade in Spindlermühle der lang ersehnte erste Weltcup-Sieg. Und die Fans dürfen sich ebenso auf die aktuelle Nummer zwei in der Welt in dieser Disziplin freuen, die Schweizerin Wendy Holdener.
In jedem Fall steigt im renommiertesten tschechischen Wintersportort die Spannung. Alle Betten dort sind bereits belegt – denn der Weltcup findet mitten in der touristischen Hochsaison statt. Wer noch eine Unterkunft sucht, muss daher in andere Orte weiter unten im Tal ausweichen.
Was die Organisation des Weltcup-Wochenendes nicht gerade erleichtert, ist die Tatsache, dass am Freitag und Samstag auch noch die zweite Runde der Präsidentschaftswahl in Tschechien stattfindet. Denn auch Wähler von außerhalb des Ortes dürften das Wahllokal in der Bücherei von Spindlermühle ansteuern. Bürgermeister Martin Jandura (parteilos):
„Die Zufahrt in den Ort Spindlermühle wird am Wochenende nur für die Anwohner und Urlauber mit Unterkunft erlaubt sein. Wenn jemand am Samstag zu den Wahlen kommen will, dann ohne Auto. Da die Wahlen aber wichtig sind, denke ich, dass man als Wähler auch ruhig einen Fußmarsch auf sich nehmen dürfte.“
So können Besucher ihr Auto auf den Parkplätzen am Ortseingang stehen lassen, von dort fahren dann regelmäßig Busse sowohl zum Veranstaltungsort des Weltcups, als auch zu weiteren Destinationen in Spindlermühle.
Zu den Weltcup-Rennen vor vier Jahren kamen im Übrigen 19.000 Zuschauer. Für dieses Mal rechnen die Veranstalter mit einem noch größeren Andrang.