In Lipnice wird an den 140. Geburtstag von Jaroslav Hašek erinnert
Im Örtchen Lipnice nad Sázavou / Lipnitz an der Sasau begann der künstlerische Lebensweg von Jaroslav Hašek. Der Autor der „Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ ist der meistübersetzte tschechische Schriftsteller.
Es war angeblich der Maler Jaroslav Panuška, der Hašek nach Lipnice führte. Der junge Bohème verliebte sich daraufhin in den Ort und kaufte sich in Burgnähe das Haus mit der Nummer 185. Heute ist es ein Museum, und anlässlich des 140. Geburtstages von Hašek wird der Öffentlichkeit am Sonntag die restaurierte Küche vorgestellt.
Es gibt aber noch weitere Veranstaltungen, die dieser Tage an den Schriftsteller erinnern. Im Vysočina-Museum in Havlíčkův Brod / Deutschbrod ist die Ausstellung „Člověk míní, hospoda mění“ (Der Mensch denkt, die Kneipe verändert) zu sehen. Wie der Titel schon andeutet, geht es darin nicht nur um die Persönlichkeit und das Werk Hašeks, sondern auch um den geschichtlichen Kontext und um Gaststätten als einen Ort des Zusammentreffens.
Von Freitag (28. April) bis Sonntag (30. April) veranstalten die Familie Hašeks und die „Weltgesellschafft Jaroslav Hašeks“ in Lipnice ein Symposium zu Leben und Werk des Autors. Und bis zum Ende des Sommers kann im Ort eine Ausstellung mit humoristischen Malereien besucht werden.
Jaroslav Hašek wurde am 30. April 1883 in Prag geboren. Er war noch keine 40 Jahre alt, als er in Lipnice starb. Aber er lebte sein Leben in vollen Zügen. Viele Wissenschaftler halten ihn für den größten tschechischen Humoristen aller Zeiten. Unter den hunderten Erzählungen, die Hašek bei seinen Kneipenbesuchen verfasste, um den nötigsten Lebensunterhalt zu verdienen, findet sich auch einiges Banales. Vor allem schuf der Autor aber die bekannteste literarische Figur Tschechiens. Jeder versteht den Schwejk ein wenig anders, und letztlich wurde er zu einer Metapher für den angeblich typisch tschechischen Charakter – auch, wenn dies nicht jedem Tschechen gefällt.