Tschechischer Staatspräsident beschwört in Straßburg die Einheit und Vielfalt der EU

Petr Pavel hielt eine Rede im Europäischen Parlament.

Der Schlüssel zu Wohlstand und Frieden in Europa bestehe in der Einheit und Vielfalt der EU. Dies sagte Präsident Petr Pavel am Mittwoch bei seiner Rede im Europäischen Parlament. Die Europawahlen im kommenden Jahr seien daher eine Prüfung und zugleich die Gelegenheit zu zeigen, dass der Geist der Demokratie lebendig sei, so das tschechische Staatsoberhaupt in seiner rund 20-minütigen Ansprache.

Petr Pavel | Foto: Kateřina Šulová,  ČTK

Pavel bezeichnete die Union als das größte Friedensprojekt, das jemals auf dem Kontinent umgesetzt wurde. Die Aufgabe aller Politiker sei es, Europa besser zu erklären. Zwar werde die EU manchmal als langsam und ineffektiv bezeichnet, räumte der Präsident ein. Doch habe sie in der Corona-Pandemie, in der Energiekrise und bei der Hilfe für die Ukraine das Gegenteil bewiesen. Da hätten die Mitgliedsstaaten prompt auf die Herausforderungen reagiert und Kompromisse gefunden.

Des Weiteren betonte Petr Pavel, wie wichtig die Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen den Aggressor Russland sei. Dabei gehe es auch „um unserer aller Freiheit“, so der Präsident. Frieden könne niemals auf Grundlage der Bedingungen des Aggressors erreicht werden, fügte er an.

Präsident Petr Pavel mit der Präsidentin des Europäischen Parlaments Roberta Metsola | Foto: Kateřina Šulová,  ČTK

Das tschechische Staatsoberhaupt hielt seine Rede in Straßburg auf Englisch. Mehrmals nahm Pavel dabei Bezug auf Václav Havel, der im Jahr 2000 vor dem Parlament gesprochen hatte. Unter anderem zitierte Pavel seinen berühmten Vorgänger mit der Aussage, dass man sich dem Bösen schon in den Anfängen entgegenstellen sollte.

Petr Pavel kam zudem auf die Erweiterung der EU zu sprechen. Er betonte, dass die Diskussionen über dieses Thema und über die Zukunft der Union miteinander verbunden werden sollten. „Die Erweiterung sollte als Gelegenheit aufgefasst werden, um den europäischen Gedanken neu zu justieren – und um die Union effektiver zu machen“, so der tschechische Staatspräsident in seiner ersten Rede in Straßburg.

Autor: Till Janzer | Quelle: ČTK
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