Europäische Pokalwettbewerbe: Tschechische Fußballklubs unterschiedlich erfolgreich
Am zweiten Spieltag der europäischen Pokalwettbewerbe haben sich die tschechischen Fußballvereine der Leistung nach gut geschlagen. Zwar gab es eine zu erwartende Niederlage, aber auch zwei Siege.
„Das war ein Spiel, das wir in Ruhe zu Ende bringen und uns dabei noch an einigen schönen Aktionen erfreuen konnten. Und mein Puls war eher niedrig, nicht wie bei unseren letzten Spielen“, so kommentierte der Trainer von Slavia Prag, Jindřich Trpišovský, den Kantersieg seiner Schützlinge am Donnerstagabend.
In der zweiten Runde der Europa League gewannen die Prager zu Hause mit 6:0 gegen Sheriff Tiraspol. Ein so deutliches Übergewicht von Slavia hatte niemand erwartet, auch weil der moldauische Meister vor zwei Jahren sogar Champions League gespielt hat. Die Heimmannschaft wiederum hatte im Liga-Alltag zuletzt nicht überzeugt.
Während die Slavia-Spieler am Donnerstag ihre Arme also jubelnd in die Höhe rissen, gingen zur gleichen Zeit beim Erzrivalen Sparta Prag die Köpfe enttäuscht nach unten. Zumindest direkt nach dem Schlusspfiff. Denn der tschechische Landesmeister musste sich mit 1:2 bei Betis Sevilla geschlagen geben. Allerdings hatte man zuvor dem Vertreter der starken spanischen Liga einen guten Fight geliefert.
„Die Niederlage schmerzt sehr. Ich denke, wir hatten in der ersten Hälfte die Chancen für mehr als das eine Tor, das wir geschossen haben. Leider haben wir sie aber nicht genutzt. Dann haben wir ein dummes Tor kassiert, das passiert halt. In der zweiten Halbzeit war Betis wohl besser, hatte mehr vom Spiel und hat daher dann auch verdient gewonnen“, so Sparta-Mittelfeldspieler Matěj Ryneš im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen unmittelbar nach der Begegnung in Sevilla.
Ryneš hatte bereits in der dritten Spielminute einen hervorragenden langen Ball auf Veľko Birmančević geschlagen. Dieser war eiskalt vor Betis‘ Torhüter geblieben und hatte verwandelt. Den Ausgleich zum zwischenzeitlichen 1:1 verursachte Torhüter Peter Vindahl. Er lief aus dem Sechszehner heraus, um einen langen Ball des Gegners abzufangen, konnte diesen aber nicht kontrollieren. Sparta-Trainer Brian Priske nahm den Schlussmann später in Schutz und sagte, Vindahl habe ansonsten ein gutes Spiel gemacht.
In der Conference League trat Viktoria Pilsen bereits am Vorabend beim FK Astana an. Die Westböhmen siegten mit 2:1 nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Kunstrasen. Nach dem Führungstor der Kasachen glichen die Tschechen prompt durch Stürmer Tomáš Chorý aus, bevor nur wenige Minuten später Mittelfeldspieler Jan Kopic zum Endergebnis traf. Trainer Miroslav Koubek quittierte wohlwollend:
„Das Ergebnis ist Gold wert. Auf diese Weise haben wir unseren Heimsieg am ersten Spieltag gegen Ballkani Suhareka bestätigt. Mit dem Erfolg in Astana liegen wir über dem Soll und sind froh darüber. Angesichts der aktuellen Entwicklung in unserer Conference-League-Gruppe befinden wir uns derzeit in einer guten Ausgangslage.“
Denn Plzeň / Pilsen führt nun mit sechs Punkten die Tabelle der Gruppe C an und hat dabei drei Punkte Vorsprung. Das erhöht die Chancen auf einen der ersten beiden Plätze auch in der Endabrechnung, gleichbedeutend mit der Qualifikation für die nächste Phase des Wettbewerbs.
Noch besser gestaltet sich die Lage für Slavia Prag in der Gruppe G der Europa League. Denn als Tabellenführer haben die Rot-Weißen bereits sechs Punkte Vorsprung auf Platz drei. Spannend geht es in der Gruppe C von Sparta zu. Alle vier Teams haben nun drei Punkte und ein ausgeglichenes Torverhältnis. Der nächste Spieltag in Europa League und Conference League ist wegen der anstehenden Länderspielpause erst in drei Wochen.