Aufruf zur Elektrifizierung von Bahnstrecken im tschechisch-deutschen Grenzgebiet
Vertreter von Wirtschaftskammern, Kommunen und weiterer Institutionen aus Tschechien, Bayern und Sachsen haben an die politischen Verantwortungsträger appelliert, schnellstmöglich die grenzüberschreitenden Bahnstrecken zu elektrifizieren. Dazu unterzeichneten sie am Donnerstag beim Verkehrsforum im nordwestböhmischen Karlovy Vary / Karlsbad einen Aufruf.
Laut den Unterzeichnern kommt die Elektrifizierung trotz aller Übereinkommen bisher nicht voran. Für die Regionen auf beiden Seiten der Grenze bedeute dies eine Einschränkung in den weiteren Entwicklungsmöglichkeiten, hieß es.
Der Aufruf fordert vom tschechischen Verkehrsministerium in Prag und dem Bundesverkehrsministerium in Berlin, sich intensiv vor allem mit der Elektrifizierung der Strecken zwischen Dresden und Görlitz, zwischen Cheb / Eger und Marktredwitz sowie zwischen Nürnberg und Marktredwitz beschäftigen.
Beim Verkehrsforum diskutierten auch der tschechische Verkehrsminister, Martin Kupka (Bürgerdemokraten), sein bayerischer Amtskollege, Christian Bernreiter (CSU), sowie die sächsische Verkehrsstaatssekretärin, Ines Fröhlich (SPD), miteinander. Kupka verwies dabei darauf, dass vieles vom Willen in Berlin abhänge. Selbst arbeite die tschechische Seite vor allem am Ausbau der Verbindung zwischen Plzeň / Pilsen und Česká Kubice / Böhmisch Kubitzen respektive Furth im Wald:
„Da sind wir bedeutend weiter als die deutsche Seite. Wir haben eine Genehmigung für die Flächennutzung, arbeiten an den Baugenehmigungen und der Doppelvergleisung der Strecke, mit der wir im kommenden Jahr beginnen wollen. Das sind konkrete Dinge, nicht nur Versprechen.“
Ähnlich verhält sich die Lage laut Kupka bei der Verbindung zwischen Cheb und Marktredwitz. Auf tschechischer Seite bestehe die Elektrifizierung bereits bis zur Grenze, auf deutscher Seite käme sie nicht voran, so der Minister.
