Tschechisch gesagt: Überschwemmt und überflutet
Vor einer Woche wurde Tschechien von einer verheerenden Flutkatastrophe heimgesucht. Ausgedehnte Gebiete vor allem in Mähren waren überschwemmt.
Zatopit – so lautet ein tschechisches Verb, das in den letzten Tagen hierzulande viel zu hören und zu lesen war. Denn es heißt überschwemmen. Das Wasser hat das Dorf überschwemmt – voda zatopila vesnici. Synonym dazu kann man auch sagen – zaplavit. Ein überschwemmtes Gebiet ist – zatopené území oder zaplavené území. Wird aber ein Innenraum überschwemmt, etwa wenn die Wasserleitung platzt, passt das Verb – vytopit. Eine überschwemmte Wohnung ist – vytopený byt. Für die Überschwemmungen wird meist das Wort – povodeň, also Hochwasser, verwendet. Die Flut ist – potopa. Und die Sintflut, die in der Mythologie verschiedener Kulturen beschrieben wird, ist hierzulande bekannt als – potopa světa.
Tauchen heißt im Tschechischen – potopit. Wenn man jemanden durch Eintauchen ins Wasser töten will, heißt es – topit, also ertränken. Reflexiv – topit se, oder veraltet auch – tonout, bedeutet dann am Ertrinken zu sein. Haben die Rettungsversuche versagt, ertrinkt man – utopit se. Wenn jemand viele Schulden hat, sagt man von ihm im Tschechischen: Er ertrinkt in Schulden – topit se v dluzích. Paradoxerweise wird dasselbe Verb auch verwendet, wenn man gar nicht in Not ist, sondern stattdessen in Geld schwimmt – topit se v penězích.
Eigentlich hat das Verb „zatopit“, mit dem wir angefangen haben, gleich drei Bedeutungen. Die anderen beziehen sich nicht aufs Wasser, sondern auf die Wärme. Dazu hören sie nächstes Mal mehr. Auf Wiederhören! Na slyšenou!