Tschechisch gesagt: Wenn es klingelt und läutet
Zu Weihnachten hört man es vielerorts klingeln und läuten. Die Verwendung der entsprechenden Verben ist aber viel breiter, als nur im Zusammenhang mit den Weihnachtsglocken.
Für Kinder ist es kaum möglich, an Heiligabend das Abendbrot zu essen. Äußerst gespannt warten sie nämlich, bis das Glöcklein – zvoneček klingelt – zazvonit und ankündigt, dass das Jesuskind ist gekommen und die Bescherung beginnt. Kurz vor Mitternacht lädt dann das Glockengeläut – vyzvánění zvonů zur Messe in die Kirche ein. Läuten heißt zvonit. Und wir bleiben nun bei diesem Verb.
Es läutet an der Tür – Někdo zvoní u dveří, sagt man. Wenn aber niemand öffnet, merkt derjenige an der Tür an: Ich habe dort erfolglos geklingelt. – Nedozvonil jsem se. Eine andere Ableitung des Verbs – zvonit heißt hinausposaunen – vyzvonit. Er konnte es nicht ertragen und lüftete das Geheimnis – Nevydržel to a vyzvonil tajemství.
Dein Handy klingelt – Zvoní ti mobil, so macht man jemanden aufmerksam, der das Klingeln – zvonění nicht gehört hat. Erst in den letzten Jahrzenten, seitdem eben die Handys uns begleiten, entstand eine weitere tschechische Ableitung – prozvonit. Es bedeutet anklingeln. Also: Sie rufen jemanden an, lassen das Telefon kurz klingen, stoppen es aber, noch bevor er sich meldet. Die angerufene Person hat dadurch ein Zeichen bekommen, dass sie etwa zurückrufen soll. Klingele mich an, wenn du hier bist! Prozvoň mě, až dorazíš!
Ist etwas überholt oder veraltet, gilt es im Tschechischen als abgeklungen – odzvoněno. Ebenfalls kann man etwas ausläuten – odzvonit, was gerade zu Ende ist. Und das gilt jetzt für den heutigen Sprachkurs. Auf Wiederhören! Na slyšenou!