Gramophone Classical Music Awards 2024: Tschechische Philharmonie ist Orchester des Jahres

Die Tschechische Philharmonie auf Tournee

Die Tschechische Philharmonie wurde von der britischen Musikzeitschrift Gramophone zum Orchester des Jahres 2024 gekürt. Martina Schneibergová hat sich darüber mit dem Sprecher der Philharmoniker, Luděk Březina, unterhalten.

Herr Březina, was bedeutet diese Anerkennung für die Tschechische Philharmonie?

„Wir sind sehr begeistert und froh, dass wir den Preis bekommen haben, weil das bedeutet, dass das Orchester in einer guten Verfassung ist und sehr gute Aufnahmen produziert. Die Menschen, die bei der Abstimmung für unser Orchester votiert haben, waren von den Aufnahmen begeistert. Das ist für uns sehr wichtig.“

Welche Aufnahmen waren das?

Foto: Tschechische Philharmonie

„Es handelte sich um drei Aufnahmen. Im Herbst vergangenen Jahres erschien die 1. Sinfonie von Gustav Mahler. Anschließend haben die Philharmoniker im Rahmen des Jahres der tschechischen Musik Smetanas Zyklus sinfonischer Dichtungen ,Mein Vaterland‘ herausgegeben. In beiden Fällen spielte die Philharmonie unter der Leitung ihres Chefdirigenten Semjon Bytschkow. Es folgte eine Aufnahme mit Liedern von Antonín Dvořák, Bohuslav Martinů und Gideon Klein mit der Sopranistin Magdalena Kožená. Das Orchester wurde dabei von Sir Simon Rattle geleitet. In diesem Jahr erscheint noch eine Aufnahme mit Dvořáks ,Legenden‘ und ,Slawischen Rhapsodien‘. Die Philharmonie spielt dann unter der Leitung von Tomáš Netopil.“

Glauben Sie, dass ein Teil der Menschen, die ihre Stimme der Philharmonie gegeben haben, das Orchester auch live erlebt haben?

„Ja schon. Ich denke, auch Musikliebhaber in Tschechien waren froh, dass wir gemeinsam mit fünf weiteren Orchestern für den Preis nominiert worden sind. Und sie haben uns vermutlich auch ihre Stimme gegeben.“

Wie wurde der Preis verliehen?

„Am Mittwoch fand in London eine feierliche Preisverleihung statt. Den Preis hat eine Delegation der Tschechischen Philharmonie entgegengenommen, zu der auch der Generalmanager und künstlerische Leiter Robert Hanč gehörte.“

Bedeutet der Preis vielleicht auch mehr Einladungen zu Konzerten oder zu Aufnahmen?

„Der Preis wird als ,Oscar in der klassischen Musik‘ bezeichnet. Ich glaube, dass durch ihn das Orchester mehr Anerkennung bekommen wird und sich die Menschen stärker für uns interessieren werden. Wenn die Kritiker das Orchester wahrnehmen, steigt auch das Interesse der Öffentlichkeit. Und dies ist uns wichtig.“