Vielseitig wie kaum eine andere: Zum 20. Todestag von Sängerin Zuzana Navarová
Sie galt als eine der interessantesten Liedermacherinnen und Sängerinnen der tschechischen Musiklandschaft: Zuzana Navarová trat mit Bands und solo auf, schrieb Theater- sowie Filmmusik und bekam eine Reihe von Preisen. Gerade hat sich ihr Todestag zum 20. Mal gejährt.
Am 7. Dezember war es 20 Jahre her, dass die tschechische Musikszene eine traurige Nachricht erreichte. Die Sängerin Zuzana Navarová war mit gerade erst einmal 45 Jahren an Krebs gestorben. Dass sie krank war, hatte sie lange geheim gehalten. So erlaubte sie es ihren Fans wohl, ihre Musik so lange wie möglich unbeschwert zu hören.
Auch wenn ihre Texte mitunter traurige Zeilen enthielten, hatte die Musik von Zuzana Navarová sowie ihrer Bands Nerez und Koa zumeist doch den Effekt, die Laune der Zuhörer anzuheben. Die Künstlerin hielt sich nie an Genregrenzen, sondern ließ sich gern von Rhythmen und Melodien aus der ganzen Welt inspirieren.
Vor allem die Nähe zur lateinamerikanischen Kultur hatte Zuzana Navarovás Leben schon früh geprägt. Geboren wurde sie am 18. Juni 1959 in Hradec Králové / Königgrätz. Zunächst studierte sie Tschechisch und Spanisch, später dann Populären Gesang. Einige Zeit lebte Navarová auf Kuba, machte auch dort Musik und ließ diese Einflüsse unter anderem als Frontfrau der Band Koa hörbar werden.
Das letzte Album, das die Sängerin und Texterin mit diesem multikulturellen Ensemble aufgenommen hat, stammte von 2003 und hieß „Jako Šántidéví“. Der Titel ruft dazu auf, wie Shanti zu singen, die indische Göttin des Friedens. Navarová selbst trägt die insgesamt 17 Songs an der Seite des Rom Mário Bihári auf Tschechisch, Romani, Slowakisch, Russisch, Jiddisch und sogar auf Quechua vor.