One World Filmfestival

Logo der NGO Mensch in Not

Zum Anhören des folgenden Beitrags im Format Real audio klicken Sie bitte hier: "Filme, die es sich lohnt zu sehen"- dies ist das Motto eines Filmfestival von besonderer Bedeutung. Besondere Bedeutung deshalb, weil hier 8 Tage lang nicht die Filmkunst an sich im Vordergrund steht, sondern die Menschenrechte. Mehr dazu von Dagmar Keberlova.

Mit der Übergabe des Homo Homini Preises hat am Montag im Prager Theater Archa das Filmfestival mit Menschenrechtsthematik "One World" begonnen. Der Preis für einen außerordentlichen persönlichen Beitrag zur Verteidigung der Menschenrechte und Durchsetzung der Demokratie ging an Min Ko Naina, den Studentenführer im Kampf für Freiheit und Demokratie in Birma. Min Ko Naina wurde im Jahre 1989 zu 20 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt und auch wenn seine Strafe bereits gesenkt wurde, befindet er sich nach wie vor in einem Gefängnis in Birma. Deshalb hat am Montag in Prag den Preis, der vom Veranstalter des Filmfestivals, der NGO "Mensch in Not" vergeben wird, stellvertretend Nainas Mitkämpfer Bo Tij übernommen.

Während das Festival vor drei Jahren als eine kleine Filmschau begonnen hatte, ist es heute ein angesehenes Filmfestival, sagte bei der Eröffnung dessen Direktor Igor Blazevic:

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"Heute, drei Jahre nach dem Beginn ist unser Festival ein großes Festival mit internationaler Bedeutung. Einer der Gründe, dass dem so ist, ist meiner Meinung nach die unglaubliche Energie, Kreativität und Ausdauer der Mitarbeiter von Mensch in Not."

Das diesjährige Festival, bei dem 89 Filme aus 36 Ländern gezeigt werden, findet unter der Schirmherrschaft des tschechischen Präsidenten Vaclav Havel und der UN-Kommissarin für Menschenrechte Mary Robinson statt. In einer an die Teilnehmer des Festivals gerichteten Botschaft betonte Mary Robinson, dass es kein Zufall sei, dass dieses Festival in Prag ausgerichtet wird und hob dabei den Einsatz des Staatspräsidenten Havel um die Erneuerung der "stolzen Traditionen der Stadt" hervor, sowie sein Bemühen, Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Strukturen zu einem Dialog anzuregen.

Des weiteren sagte Mary Robinson:

"Dieses Jahr hat einer der Aspekte des Festivals, nämlich das Bemühen um Vielfalt und Toleranz, eine besondere Bedeutung für uns bei der UNO. Im September dieses Jahres wird eine UNO-Weltkonferenz gegen Rassismus in Südafrika abgehalten. Das Aufzeigen der Ungerechtigkeit anhand von Filmen hat eine unglaublich große Bedeutung für die Verteidigung der universellen Menschenrechte. Erlauben sie mir sie auf diesem Wege dazu aufzufordern, uns im Kampf gegen Rassismus zu helfen. Ich wünsche dem Festival den bestmöglichen Erfolg."

Soweit Mary Robinson, die UN-Kommissarin für Menschenrechte.

Das Festival findet bis 10. April in 5 Prager Kinos statt und wird von verschiedenen Diskussionen begleitet.