Präsident Havel will den tschechischen Landwirten die Angst vor der EU nehmen

Vaclav Havel in Mikroregion Integro, Foto:CTK

Der tschechische Präsident Vaclav Havel hat am Mittwoch einige Ortschaften im Norden der Tschechischen Republik besucht. Dabei versuchte er, die Befürchtungen der tschechischen Landwirte zu zerstreuen. Dagmar Keberlova berichtet.

Vaclav Havel in Mikroregion Integro,  Foto:CTK
Der tschechische Präsident Vaclav Havel besuchte am Mittwoch drei nordböhmische Gemeinden und sagte auf einem Seminar über die tschechischen ländlichen Gebiete, er glaube, dass die Tschechen die EU-Erweiterung nicht als eine Invasion von Vorschriften und Befehlen, die ihnen auferlegt werden, wahrnehmen sollten, sondern als eine Aufforderung zu eigener Kreativität und zur Entwicklung einer eigener Identität. Einige der anwesenden Landwirte warfen die Frage nach der Einführung der Produktionseinschränkungen auf. Hierzu meinte Vaclav Havel, seiner Kenntnis nach wolle die EU auf dem Prinzip der Solidarität und einer gewissen Arbeitsteilung basieren, damit sie sinnvoll als Ganzes funktionieren würde. Noch ein weiteres Ziel hatte Havels Besuch. Dazu mehr von Michal Pospisil, dem Bürgermeister der Gemeinde Libceves, wo das Seminar stattfand:

"Zweck dieser Reise war auch, auf die Konferenz Antlitz unseres Landes hinzuweisen, die im Oktober unter Schirmherrschaft des tschechischen Präsidenten stattfinden wird. Dieses Seminar war eine Begleitveranstaltung dazu, auf dem Meinungen diskutiert wurden."

Der wichtigste Aspekt dieses Seminars war Michal Pospisil zufolge die Tatsache, dass zum ersten mal sowohl Bürgermeister vom Lande als auch Landwirte an einem Tisch zusammenkamen, um gemeinsam Probleme zu erörtern.

Dem Präsidentensprecher zufolge war die Reise am Mittwoch Teil einer Reihe von Reisen, die der Präsident in seinem letzten Amtsjahr unternimmt.