Prager Burg öffnet ihre Pforten wieder für Besucher

Prager Burg (Foto: SmileyK, Pixabay / CC0)

Am Montag werden in Tschechien wieder die staatlichen Schlösser und Burgen für den Besucherverkehr geöffnet. Einige besondere Vorkehrungen gelten dabei für das größte Schmuckstück des Landes – die Prager Burg.

Prager Burg  (Foto: SmileyK,  Pixabay / CC0)

Prager Burg  (Foto: Jan Zubíček,  Flickr,  CC BY-SA 2.0)
Wie alle anderen Kulturdenkmäler des Landes ist auch die Prager Burg seit dem 10. März geschlossen. Der Grund dafür ist hinlänglich bekannt: Die tschechische Regierung ordnete strikte Maßnahmen an, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Am Montag tritt nun die dritte Lockerungswelle dieser Maßnahmen in Kraft. Und auf dem Burggelände werde man dies gleich deutlich spüren, erklärt der Sprecher der Präsidialkanzlei, Vít Novák:

„Die obligatorischen Kontrollen an den Zugängen zum Burggelände entfallen. Die dort aufgestellten Kontrollvorrichtungen bleiben jedoch bestehen, weil sie höchstwahrscheinlich ab Ende Juni wieder zum Einsatz kommen. Bis dahin aber wird nur stichprobenartig kontrolliert. Aber es gilt weiterhin die Aufforderung an die Besucher, keine gefährlichen Gegenstände oder großes Gepäck mitzubringen.“

Illustrationsfoto: Garry Knight,  Flickr,  CC BY 2.0
Das wäre de facto eine doppelte Lockerung der auf dem Hradschin bestehenden Einschränkungen. Denn seit dem Sommer 2016 wird an den Zugängen zum Burggelände streng kontrolliert, um die Gefahr eines möglichen Terroranschlags zu verringern. Ist diese Gefahr jetzt gebannt? Kanzleisprecher Novák:

„Das Sicherheitsrisiko wird durch die zuständigen Organe wie die Polizei, die Militärkanzlei des Präsidenten und die Burgwache bewertet. Dieses Risiko wird vor allem als eine Gefahr von außen gesehen, was die Terroranschläge der jüngsten Vergangenheit an anderen europäischen Orten bestätigt haben. Weil die Tschechische Republik aber gegenwärtig ihre Grenzen vollumfänglich kontrolliert, ist dieses Risiko in hohem Maße eliminiert.“

Auf der anderen Seite sind die verantwortlichen Regierungsvertreter in den letzten Tagen in vielversprechende Verhandlungen mit ihren Nachbarstaaten über eine baldige Öffnung der Grenzen getreten. Mit Österreich wurde bereits vereinbart, dass die Schlagbäume ab dem 15. Juni wieder hochgehen. Werden dann die Kontrollen vor der Prager Burg wieder eingeführt? Dazu gibt Novák eine noch etwas vage Antwort:

Foto: Tschechisches Fernsehen
„Bisher ist sicher, dass es die obligatorischen Einlasskontrollen bis Ende Juni nicht geben wird. Danach gehen wir davon aus, dass wir zur Normalität zurückkehren.“

Und diese Normalität bedeutet nichts anderes als die Wiedereinführung der strengen Einlasskontrollen. Denn wie Novák im Tschechischen Rundfunk ergänzte, seien terroristische Anschlägen leider heute eine reelle Bedrohung. Auf der anderen Seite aber wolle man die Zeit bis zur Rückkehr zu einer Art Normalität dafür nutzen, den von den Einschränkungen der Corona-Pandemie gestressten Menschen in Tschechien ein kleines Dankeschön zukommen zu lassen. Von 29. Mai bis 1. Juni können nämlich alle Palais, Kirchen und Ausstellungen, die Bestandteil des touristischen Angebots auf dem Hradschin sind, kostenlos besucht werden. Zu den Hintergründen dieser Geste sagt Novák:

„Dies ist eine Aktion im Hinblick auf den bevorstehenden internationalen Kindertag. Sie wurde von Präsident Zeman veranlasst. Damit wollen wir zugleich den Tourismus unterstützen in einer Zeit, in der etliche Familien ein geringeres Einkommen haben. Der Besuch der Prager Burg soll sie ein wenig erfreuen.“

Autor: Lothar Martin
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