Prager Caritasverband baut ein Krankenhaus in Uganda

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Im Süden von Uganda, einer Region in der es kaum medizinische Versorgung für die Landbevölkerung gibt, wird vom Prager Caritasverband ein Krankenhaus errichtet. Seit Mai 2005 wird kräftig gebaut, denn schon im Juni 2006 soll die Einrichtung den ersten Patienten dienen. Martina Schneibergova hat sich erkundigt:

Jarmila Kabatova
Das tschechisch-ugandische Krankenhaus ist eines von vielen Projekten, das vom Prager Caritasverband unterstützt wird. So wurde auch das Programm der so genannten "Kinderpatenschaften" im Jahr 2001 auf Uganda ausgeweitet. Seit diesem Jahr arbeiten Mitarbeiter der Prager Caritas nun direkt vor Ort. Sie sind vor allem als Lehrer tätig.

Es hat sich gezeigt, dass neben der Arbeit im Bildungsbereich vor allem die medizinische Fürsorge in dieser Region dringend notwendig ist, berichtet Caritas-Mitarbeiterin Jarmila Kabatova. Sie war in Uganda dabei, als mit dem Bau des Krankenhauses begonnen wurde:

"Es handelt sich um ein Allgemeinkrankenhaus mit einer erweiterten Geburtsklinik, die über drei OP-Säle verfügen wird. Das Hospital wird einerseits den Bewohnern der Region die medizinische Behandlung vor Ort gewähren, andererseits soll es zu einem Aufklärungszentrum ausgebaut werden. Mitarbeiter werden durch den Landstrich reisen und die Menschen über Hygieneregeln, HIV-Prävention und die Pflege von Neugeborenen aufklären. Zudem möchten wir unseren mehr als 3.000 ugandischen Patenkindern eine medizinische Präventivfürsorge gewähren."

Im Krankenhaus, wird Jarmila Kabatova zufolge, ein tschechisch-ugandisches Ärzteteam arbeiten, das von Professor Josef Donat geleitet werden wird. Er arbeitet bislang an der medizinischen Fakultät im ostböhmischen Hradec Kralove / Königgrätz. Die Bau- und Ausstattungskosten werden vom Prager Caritasverband getragen. Zur Finanzierung des Krankenhausbetriebs wird das tschechische Gesundheitsministerium beitragen. Das Krankenhaus soll im Juni nächsten Jahres eröffnet werden. Jarmila Kabatova dazu:

"Das Hospital wird in der Provinz Buikwe stehen, in der ungefähr vierzig bis sechzigtausend Tausend Menschen leben. In der Region gibt es bislang kein Krankenhaus, nur kleinere Ambulanzen, die unzureichend ausgestattet sind. Die Patienten werden dort unter sehr schlechten Bedingungen behandelt."

Es wird damit gerechnet, dass im Krankenhaus künftig auch eine Schule für Hebammen eingerichtet wird. Zudem soll tschechischen Medizinstudenten die Möglichkeit geboten werden, für Praxiserfahrungen nach Buikwe zu kommen. Um mehr Geld für die Finanzierung des ugandischen Krankenhauses zu sammeln, veranstaltet der Prager Caritasverband am 31. Oktober im Prager Repräsentationshaus ein Benefizkonzert, bei dem namhafte Opernsängerinnen und Sänger auftreten werden.