Prager Hauptbahnhof ziert erneut das goldene Flügelrad

Im Rahmen der Restaurierungsmaßnahmen, mit denen das historische Gebäude des Prager Hauptbahnhofes wiederhergerichtet wird, ist ein dekoratives Element nun an seinen Ursprungsort zurückgekehrt. Seit einige Tagen thront das goldene Flügelrad wieder auf dem Uhrenturm.

Foto: Vít Šimánek,  ČTK

Die Frühlingssonne lässt nun wieder zwei goldene Flügel auf dem Prager Hauptbahnhof leuchten. Restaurateur David Ritschel erläutert in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks:

„Die Skulptur stammt etwa aus dem 19. Jahrhundert. Sie wurde für das damals neue Gebäude des Hauptbahnhofs angefertigt. Dargestellt wird ein beflügeltes Rad, das das Symbol der Tschechischen Bahnen ist.“

Das Flügelpaar schmückt das Bahnhofsgebäude seit 1907. Es besteht aus Kupfer, und nach mehr als 100 Jahren war nun seine Instandsetzung nötig. Der Rost hatte sich so stark in die Konstruktion gefressen, dass ihre Stabilität nicht mehr garantiert war.

Jeder einzelne der beiden Flügel wiegt 250 Kilogramm. Im Zuge ihrer Restaurierung wurde auch gleich die goldene Farbe erneuert. Dafür wurden fast 5000 Blatt Gold von 24 Karat verwendet. Mit dem Rad in der Mitte bilden die Flügel nun wieder eine zusammenhängende Skulptur. Ein Kran platzierte sie vor knapp zwei Wochen an ihrem Ursprungsort. In 40 Metern Höhe zieren sie erneut den Uhrenturm an der rechten Seite des Gebäudekomplexes. Ritschel schildert:

David Ritschel | Foto: ČT24

„Der Kran hebt das ganze Gebilde an die Stelle, wo es aufgesetzt wird. Dort sind vier Vertiefungen angelegt. Jeder Flügel hat zwei Hebel, die sich in die dafür vorgesehenen Öffnungen einpassen. Die werden dann vom Steinmetz mit einer speziellen Mischung befüllt, die das Metall in dem Stein verankert.“

Weil das Gebäude noch eingerüstet ist, sind die goldenen Flügel derzeit nur von weitem zu sehen, etwa vom Vítkov-Hügel. Die umfassende Restaurierung des Hauptgebäudes, die im Mai 2019 aufgenommen wurde, betrifft aktuell die Fassade und das Dach. Der stellvertretende Leiter der Bauverwaltung West, Ondřej Göpfert, gibt Auskunft:

Ondřej Göpfert | Foto:  ČT24

„Die Gesamtkosten betragen etwa 220 Millionen Kronen. Dies ist im Prinzip der letzte Akt, und im Juni dieses Jahres sollten wir die Arbeiten fertigstellen.“

220 Millionen Kronen sind umgerechnet 8,5 Millionen Euro. Nach Abschluss der Arbeiten an der Fassade gehe es im Gebäude weiter, so Göpfert:

„Im Moment läuft das Bewerbungsverfahren für die Auftragsfirma. Es geht um die komplette Restaurierung des Gebäudeinneren, die in zwei Etappen abläuft. In der ersten werden die Hallen erneuert, und alles wird mit Rolltreppen verbunden. Dann kommt der Rest an die Reihe.“

Sämtliche Sanierungsarbeiten an dem Bauwerk, das einst von Architekt Josef Fanta entworfen wurde, sollen im März 2023 abgeschlossen sein.

Foto: ČT24
Autoren: Daniela Honigmann , Markéta Šulejová
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