Prager Hoteliers rufen nach weiteren staatlichen Hilfen
Vor allem wegen der deutschen Reisewarnung haben Hoteliers aus Prag die Regierung dazu aufgefordert, weitere Hilfen für ihre Häuser bereitzustellen.
Der Aufruf erging am Freitag von den Chefs der Hotels NH Prague City und NH Collection Prague, Petr Nešpůrek und Radka Telyčková, die beide dem Verein Pomáháme hoteliérům (Wir helfen den Hoteliers) angehören, wie die Presseagentur ČTK berichtete. Laut der Aussage beider Manager dürfte das Regierungsprogramm für Übernachtungseinrichtungen (Covid ubytování) für die tschechische Hauptstadt nicht ausreichen. Das Programm gewährt Kompensationszahlungen für jeden der 72 Tage, an denen die Hotels und Pensionen während des Corona-Shutdowns nicht öffnen durften.
Laut Telyčková hatten viele Hoteliers ihre Häuser aber länger als 72 Tage geschlossen. Und Nešpůrek ergänzt:
„Prag war und ist am stärksten beeinträchtigt. Neben Rom sind in Prag die Hoteliers am stärksten bedroht. Mehr als 20 Prozent der Häuser hier haben noch nicht wieder geöffnet. Und es gibt erste Anzeichen, dass manche weitere wieder schließen werden.“
Den Aussagen beider Manager nach steht ihnen und ihren Kollegen aktuell eine sehr unsichere Zeit bevor. Völlig unklar sei, wie lange Prag oder Tschechien als Risikogebiete gelten werden.
„Gäste und Firmen können dann ihre Urlaubs- oder Dienstreisen nicht gut vorausplanen“, so Radka Telyčková. Kurzfristige Buchungen würden jedoch höhere Kosten für das Personal oder den Kauf von Lebensmitteln bedeuten.
Prag hat in Tschechien eigentlich eine herausragende Stellung im Tourismus. 60 Prozent aller Umsätze aus dem Fremdenverkehr werden in der Hauptstadt gemacht. Experten erwarten aber wegen der Corona-Pandemie einen Rückgang um 70 Prozent.