Prager Informationsbüro (PIS) erweitert seinen Service für Touristen

Foto: Martina Schneibergová

Der Prager Informationsdienst betreibt Infozentren für Touristen. Dort erhalten die Besucher der tschechischen Hauptstadt alle möglichen Informationen sowie Eintrittskarten zu historischen Sehenswürdigkeiten und Theatervorstellungen oder Fahrkarten. Die vom Prager Magistrat finanzierte Tourismusorganisation kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Um mit der Zeit Schritt zu halten, wird sie nun ihren Service für die Touristen erweitern. Und nicht zuletzt soll der Prager Info-Dienst auch einen neuen Namen bekommen. Am Donnerstag eröffnete der PIS im Kleinseitner Brückenturm nach einer Instandsetzung wieder das dortige Infozentrum. Radio Prag sprach bei dieser Gelegenheit mit der neuen PIS-Leiterin Nora Dolanská.

Nora Dolanská  (Foto: Archiv der Karlsuniversität)
Frau Dolanská, wie ändern sich die Aufgaben des Prager Informationsdienstes, wie die Tourismus-Agentur bisher genannt wird?

„Im Herbst wird der PIS höchstwahrscheinlich schon anders heißen. Was wir jetzt vorbereiten, ist ein neues strategisches Konzept für das Prager Informationsbüro sowie den gesamten Tourismus in Prag für die nächsten Jahre. Zu unserem neuen Service gehört die so genannte ´Prague Card´ - die Prager touristische Karte, die für den Eintritt in 50 Sehenswürdigkeiten gilt. Zurzeit haben wir an vier Orten in der Stadt Infozentren für Touristen. Heute wurde im Kleinseitner Brückenturm das fünfte Infozentrum eröffnet. Wir sind sehr froh, dass wir nun auch in diesem Stadtteil – auf der Prager Kleinseite – Auskünfte geben können.“

Foto: Kristýna Maková
Bisher stand der PIS nur Touristen direkt in Prag zur Verfügung. Haben Sie vor, sich auch an potenzielle Prag-Besucher im Ausland zu wenden?

„Ja, das ist auch eine weitere Aufgabe, auf die wir uns vorbereiten. Natürlich beginnen wir in den Nachbarländern: in Deutschland und in Österreich. Auch in der Schweiz rechnen wir mit einer Präsentation. Für nächstes Jahr planen wir größere Präsentationen in der Zusammenarbeit mit der staatlichen Tourismus-Agentur CzechTourism und mit den tschechischen Zentren in den USA und in Südamerika.“

Foto: © City of Prague
Wo werden Sie in den nächsten Wochen den PIS und sein Angebot vorstellen?

„Kommende Woche haben wir eine Präsentation in Wien: Am 4. Juli wollen wir die Wiener über die Möglichkeit informieren, drei große Jugendstil-Ausstellungen in Prag zu besuchen. Wir wollen zudem die Touristen beruhigen, dass es keine Hochwassergefahr mehr gibt, dass hier alles funktioniert und dass sie ohne Befürchtungen nach Prag kommen können.“

Kommen wir noch auf die bisherige Arbeit des PIS zurück: Wie viele Touristen haben im letzten Jahr die Infozentren besucht?

Infozentrum für Touristen  (Foto: Martina Schneibergová)
„Voriges Jahr sind generell über fünf Millionen Touristen nach Prag gekommen. In unseren Info-Zentren haben wir etwa 1,5 Million Menschen bedient: Wir haben sie entweder beraten oder ihnen Karten, Stadtpläne oder Informationsmaterial verkauft oder kostenlos gegeben. Mit dieser Zahl von Besuchern sind wir sehr zufrieden. Die Touristen kommen gerne, sie vertrauen uns, stellen verschiedene Fragen, und in den Infozentren arbeiten kompetente Leute, die den Besuchern zu helfen wissen.“

Gibt es auch kuriose Fragen, die die Touristen stellen?

Infozentrum für Touristen  (Foto: Martina Schneibergová)
„Ja, natürlich. Oft stellen die Besucher etwas absurde Fragen. Zu derartigen Fragen gehört auch jene, wie weit es von hier nach Amerika sei. Touristen aus entfernten Ländern haben manchmal keine Vorstellung von Mitteleuropa und meinen, dass Tschechien irgendwo im Süden Europas liegt.“

Der Kleinseitner Brückenturm, in dem das wiedereröffnete Infozentrum untergebracht ist, wird selbst allerdings erst wieder ab dem 1. Juli für die Öffentlichkeit zugänglich sein.