Prager Museum Kampa im Google-Artproject
Das Google-Artproject bedeutet eine gute Nachricht für all diejenigen, die bildende Kunst lieben, aber keine Möglichkeit haben, große Städte der Welt zu bereisen und die dortigen Kunstmuseen zu besuchen.
„Ich bin überzeugt, dass wir ausgewählt wurden, weil wir ein einmaliges Museum in der Welt sind, das sich auf eine bestimmte Epoche spezialisiert, und zwar auf die Zeit, nachdem die russischen Truppen Mitteleuropa besetzt hatten.“
Es ist die bildende Kunst der 60er bis 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, auf die sich die Sammlung im Kampa-Museum konzentriert.
„Sehen Sie sich das Bild von Pištěk an, auf dem drei verschnürte Figuren dargestellt sind. Es handelt sich um ein Familienporträt aus dem Jahr 1975. Das war die politisch überhaupt schlimmste Zeit hierzulande. Und aus den Werken von Abakanowicz oder Nepraš können Sie spüren, wie die Künstler gehasst oder gehofft hatten. Wir haben hier Bilder, auf die Tausende oder Millionen Striche gezeichnet wurden. Man durfte ja nichts verkaufen, man durfte nichts ausstellen, und machte man Striche, Striche, Striche. Und träumte, dass es wohl mal besser wird.“
In jener Zeit kauften Meda Mládková und ihr Mann Jan Werke von Künstlern des damaligen Ostblocks. Nach der Wende von 1989 spendete Mládková ihre Sammlung der Hauptstadt Prag, womit der Grundstein für das Kampa-Museum gelegt wurde.