Prager Zoo präsentiert Geparden-Nachwuchs – Sportstars sind Paten der Tiere
Die Anfänge des Prager Zoos gehen bis ins Jahr 1881 zurück. Damals forderte Graf Sweerts-Sporck anlässlich der Hochzeit von Kronprinz Rudolf mit Prinzessin Stephanie von Belgien zur Errichtung eines Tierparks in der Moldaustadt auf. Es sind jedoch weitere fast 50 Jahre vergangen, bis im Prager Stadtteil Troja am rechten Moldauufer ein Zoo entstand. Am 28. September 1931 betraten die ersten Besucher das neue Tierparkgelände. Am vergangenen Samstag wurde die 84. Saison im Prager Zoo feierlich eröffnet.
„Becky ist entzückend. Ich würde ihr, sprichwörtlich gesagt, schärfere Ellbogen wünschen, denn sie muss sich in der Konkurrenz von ihren drei Schwestern durchsetzen. Ich wünsche ihr, dass sie am schnellsten läuft und dass sie sich nicht fangen lässt.“
Geparde gelten als die schnellsten Landtiere der Welt. Sie gehören jedoch auch zu den gefährdeten Tierarten. 1990 wurde der Cheetah Conservation Fund (CCF) gegründet, der sich auf den Schutz von Geparden konzentriert.
Mit Zuwachs rechnen die Zoo-Mitarbeiter auch bei den Orang-Utans. Ein neuer Bewohner wird im Pavillon der indonesischen Dschungel erwartet. Es handele sich um den Partner für das Sumatra-Orang-Utan-Weibchen Mawar, informiert der stellvertretende Zoo-Direktor Jaroslav Šimek.„Der Orang-Utan Pagy ist 13 Jahre alt und lebt zurzeit im Zoo in Bratislava. Er und sein um ein Jahr älterer Bruder Filip sind die einzigen Nachkommen des Orang-Utans Kama, der 1971 im Prager Zoo zur Welt kam. Kama war der überhaupt erste Orang-Utan, der in der Tschechoslowakei geboren wurde. Im Prager Zoo lebte er 42 Jahre lang. Kamas Sohn Pagy kehrt nach fünf Jahren nach Prag zurück, um hier zur Erweiterung der Zucht beizutragen.“
Da Kamas Eltern noch aus der freien Wildbahn stammten, gilt sein Sohn Pagy als ein genetisch wertvoller Orang-Utan im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms. Nach seiner Ankunft wird Pagy im Prager Zoo vorläufig vom Weibchen Mawar getrennt leben. Ein Zuchtpaar werden sie dem Experten zufolge erst dann bilden, sobald der hiesige junge Orang-Utan Gempa die Familie verlassen hat und das Weibchen Diri größer geworden wird.Im Juni 2013 wurde der untere Teil des Prager Zoos vom Hochwasser stark beschädigt. Betroffen war damals auch der Pavillon der Gorillas. Darum wurde beschlossen, einen neuen Pavillon an einem anderen vom Hochwasser nicht gefährdeten Ort zu errichten. Mit den Bauarbeiten werde man in diesem Jahr beginnen, sagte Zoo-Direktor Miroslav Bobek:
„Zur Finanzierung des Pavillons trägt auch die Öffentlichkeit bei. Auf dem nach dem Hochwasser eingerichteten Konto kamen bislang rund 20 Millionen Kronen (740.000 Euro) zusammen. Ende vergangenen Jahres wurde zudem der Grundstein für den Rákos-Pavillon gelegt. Er wurde nach dem großen Mäzen und Züchter exotischer Vögel, Stanislav Rákos, benannt. Die Besucher können sich dort auf rund 30 exotische Vogelarten freuen. Auf dem Felsen über dem Pavillon wird der Weinberg erneuert, den es dort einst gegeben hat. Auf dem Weg vor dem Gebäude werden einige kleinere Ausstellungen installiert.“ Im Rákos-Pavillon werden insbesondere Papageien aus Neuseeland, Neu Guinea, von den Philippinen sowie aus Lateinamerika zu sehen sein. Auch die Lear-Aras werden dort nicht fehlen. Der Prager Zoo ist der einzige Tierpark im kontinentalen Europa, in dem diese vom Aussterben bedrohte Art von Papageien gezüchtet wird. Der Pavillon für exotische Vögel soll nächstes Jahr fertiggestellt sein.Noch in diesem Jahr wird indes das vom Hochwasser zerstörte Zoo-Restaurant Gaston gründlich umgebaut. Miroslav Bobek:
„Das Restaurant wird durch die Umgestaltung vergrößert. Zudem wird es dort einen größeren Souvenirladen geben. Beibehalten wird die Architektur des Gebäudes, aber drinnen wird es anders aussehen also vor dem Hochwasser von 2013.“
Der Prager Zoo ist im April täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Im Sommer gibt es längere Öffnungszeiten.