Premier Zeman würdigte die tschechisch-russischen Beziehungen als hervorragend

Milos Zeman in Sankt Petersburg (Foto: CTK)

Die tschechisch-russischen Beziehungen seien hervorragend, meinte der tschechische Premier Milos Zeman. Er hat seinem Nachfolger an der Spitze der tschechischen Regierung empfohlen, seine erfolgreiche Strategie fortzusetzen. Zeman weilte in dieser Woche zu einem dreitägigen Besuch in Sankt Petersburg. Es handelte sich dabei um den bereits vierten Aufenthalt Zemans als tschechischer Premier in Russland. Markéta Maurová berichtet.

Milos Zeman in Sankt Petersburg  (Foto: CTK)
Gespräche mit führenden russischen Politikern sowie die Teilnahme am internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg waren die Hauptpunkte auf dem Programm des Besuchs des tschechischen Regierungschefs in Russland.

Zeman betonte bei dieser Gelegenheit, seine Regierung habe die ganzen vier Jahre danach gestrebt, die Beziehungen mit Russland auf einer gleichberechtigten Grundlage zu verbessern und ideologische Barrieren der vorherigen rechten Regierungen zu überwinden, die behauptet hätten, dass der russische Markt für Tschechien nicht attraktiv sei. Als das wichtigste Ergebnis der Besserung dieser Kontakte betrachtet er die Lösung der russischen Schulden gegenüber der Tschechischen Republik, die keinem Kabinett vorher gelungen sei. In der vergangenen Legislaturperiode wurde ein entsprechender Vertrag unterzeichnet, der zwei Teile beinhaltet: die Tilgung in Bargeld und in Sachleistungen, bei denen es sich vor allem um Lieferungen von Militärtechnik und des Kernbrennstoffes handelt. Gerade die Kernbrennstoff-Lieferungen wurden nun in Sankt Petersburg vertraglich bestätigt.

Milos Zeman  (rechts) mit Michail Kasjanov  (Foto: CTK)
Besonders den Wirtschaftsfragen waren auch Gespräche mit führenden russischen Politikern gewidmet. Der Berichterstatter des Tschechischen Rundfunks in Russland, Petr Voldán, informierte folgendermaßen über deren Verlauf:

"Auch die Gespräche des tschechischen Premiers sind wirtschaftlich orientiert. Sowohl die Gespräche mit seinem russischen Amtskollegen Michail Kasjanow, mit dem sich Milos Zeman im letzten Jahr bereits zum dritten Mal traf, als auch die Gespräche mit Vertretern der Region und dem Chef der oberen Kammer des russischen Parlaments, Sergej Mironow. Mit ihm einigte sich Zeman darauf, dass es gute Perspektiven für eine weitere Zusammenarbeit gebe und nahm auch dessen Glückwunsch zum Sieg der Sozialdemokraten in den Abgeordnetenhauswahlen entgegen."

Premier Zeman hat seinen Russland-Besuch am Donnerstag Nachmittag abgeschlossen. In den Abendstunden nahm das ganze scheidende Kabinett an einem feierlichen Abendbrot teil, zu dem die Minister von Präsident Vaclav Havel auf Schloss Lány eingeladen wurden. Das Staatsoberhaupt bedankte sich bei ihnen für die geleistete Arbeit. Milos Zeman erklärte, die Minister hätten in den vergangenen vier Jahren ein "dickes Buch" mit Gesetzen geschrieben und es dadurch geschafft, "unser Land - zwar Millimeter für Millimeter, aber doch - vorwärts zu schieben".