Rainer Kreissl: "Ich schenkte meine Sammlung der ganzen Menschheit unter dem Patronat Böhmens"

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Am 6.6. um 6 Uhr abends war es soweit - unter der Schirmherrschaft von Präsident Vaclav Havel wurde im Prager Belvedere eine neue ständige Ausstellung eröffnet, die den Titel "Afrikanische Kunst - Sammlung von Rainer Kreissl, Prag" trägt.

Rainer Kreissl stammt aus der Gemeinde Dekov bei Rakovnik. Seine Mutter war Tschechin, sein Vater Deutscher. Seit dem Ende der fünfziger Jahre arbeitete er in einem Antiquitätenhandel in Teplice. 1963 gelang es ihm, nach Deutschland zu emigrieren. Dort war er beim Auktionshaus Weinmüller-Neumeister beschäftigt und vertrat die Firma auch einige Jahre lang in den USA.

Die Ausstellung, die den offiziellen Titel "Afrikanische Kunst - eine Sammlung von Rainer Kreissl, Prag" trägt, stellt Kunst aus verschiedenen Regionen Afrikas vor. Fast 500 Plastiken und Gegenstände sind ein Geschenk und andere 189 wurden von Mäzenen geliehen. Es ist nicht Kreissls erstes Geschenk an tschechische Institutionen. Dem Prager ethnographischen Naprstek-Museum schenkte er vor acht Jahren eine Sammlung anatolischer Teppiche, die in drei Ausstellungen auf der Prager Burg zu sehen waren. Der Nationalgalerie schenkte er mehr als 200 Gegenstände aus dem Orient, diese sind in den Sammlungen in Prag-Zbraslav zu sehen.

Vor der Eröffnung der Ausstellung der afrikanischen Kunst im Prager Belvedere sprach Rainer Kreissl über seine Beziehung zu dieser Kunst. Er verglich sie dabei mit der christlichen Sakralkunst. Kann man sagen, dass die ausgestellten Figuren und Gegenstände ähnliche Funktion wie z. B. die Heiligenstatuen hatten? Rainer Kreissl meint: