Regierung will tschechische Bauern fördern – aber nur gezielt

Foto: Europäische Kommission

In den letzten Jahren werden immer mehr Lebensmittel nach Tschechien eingeführt. Gegen diesen Trend stemmt sich das Landwirtschaftsministerium. Es will die Konkurrenzfähigkeit der tschechischen Bauern erhöhen. Darauf haben sich Landwirtschaftsminister Ivan Fuksa und Premier Petr Nečas geeinigt.

Weniger Bürokratie, Hilfe bei der Modernisierung der Betriebe und Zertifikate für einheimische Produkte – dies sind die Eckpunkte, um die tschechischen Landwirte zu stärken. Denn billige Lebensmittel aus dem Ausland überschwemmen den Markt. Verbraucher müssen fast schon mit der Lupe suchen, um tschechische Produkte in Supermärkten zu finden. Das Problem: der Preisdruck der Handelsketten. Landwirtschaftsminister Fuksa hat den Bauern nun empfohlen, sich zusammenzuschließen und so bessere Lieferpreise auszuhandeln. Und er plant eindeutige Verbraucherhinweise:

Ivan Fuksa
„Wir wollen, dass tschechische Produkte deutlich mit der tschechischen Nationalflagge gekennzeichnet werden. Das soll die großen Handelsketten dazu drängen, mehr tschechische Produkte auf den Markt zu bringen.“

Die tschechischen Bauern klagen allerdings seit Jahren auch, dass sie unter den ungleichen Förderbedingungen in der EU leiden. Ihre Kollegen aus den alten EU-Ländern erhalten noch bis 2012 mehr Geld. Premier Nečas will das in den Verhandlungen für die Zeit ab 2013 ändern. Bis dahin, so appelliert er, sollten die tschechischen Bauern ihr Eigenpotenzial stärken:



Foto: Europäische Kommission
„Wir müssen mit den Zuwendungen der EU so umgehen, dass sie die Konkurrenzfähigkeit der tschechischen Landwirtschaft nicht zerstören. Das heißt, dass die Arbeitsproduktivität auch in der Landwirtschaft steigt.“

Das soll dann nicht durch flächendeckende Zahlungen geschehen, sondern durch gezielte Förderprogramme.

Autor: Till Janzer
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