Rücktrittsforderung: Roma machen Cunek Feuerchen unterm H...
Um Sozialhilfe zu bekommen, müsse man sich bräunen lassen, mit der Familie Chaos veranstalten und auf dem Marktplatz Feuer machen. Diese Worte Cuneks auf Anfrage eines Boulevard-Lesers haben bei Roma-Vertretern das Fass zum Überlaufen gebracht. Am Mittwoch versammelten sie sich vor dem Regierungsamt, um für den Rücktritt des Vizepremiers Jiri Cunek zu demonstrieren.
"Die Spitze der Christdemokraten hat uns enttäuscht! Wo ist Herr Svoboda, wo ist Herr Kalousek, wo ist Herr Talir? Wir schätzen sie! Aber wie kann es sein, dass sie Herrn Cunek gewähren lassen, wie kann es sein, dass sie ihn unterstützen? Sie sind uns eine Anwort schuldig!"
Wir wissen, sagt der Roma-Vorsitzende weiter, dass es gute und schlechte Roma gibt. Aber das habe zum Teil die gesamte Gesellschaft der Tschechischen Republik zu verantworten. Eigentlich wollten die Demonstranten Premier Mirek Topolanek ihre Petition übergeben - die Forderung nach Cuneks Rücktritt.
"Abtreten!" solle Cunek. Stattdessen trat Cunek selbst vor die Demonstranten, die es aber ablehnten, mit ihm zu reden. Also sprach er in die Mikrofone der Reporter:
"Gerade wegen mir sollten die Roma die Christdemokraten wählen, weil ich ihnen bisher immer nur geholfen habe. Wenn es nach einer Gerichtsentscheidung gegangen wäre, hätte ich viele Duzend Roma auf die Straße setzen können. Aber das habe ich nicht getan. Und jetzt bereiten wir im Ministerium Programme vor, die ihnen nur helfen werden, die sie nicht im sozialen Abseits lassen."
Die Roma-Vertreter haben diese Sätze nicht gehört. Und das war in dieser Situation wohl auch besser so. - Für Cunek.