Rundfunksymphoniker eröffnen am Samstag die Musikfestspiele Prager Frühling

Logo der Musikfestspiele Prager Frühling

Von Marketa Maurova.

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Wie jedes Jahr, wird auch an diesem 12. Mai ein Erinnerungsakt am Grab des berühmten tschechischen Komponisten Bedrich Smetana veranstaltet. Es ist aber nicht die einzige Feierlichkeit, die mit diesem Datum verbunden ist. Der 12. Mai, Smetanas Todestag, ist nämlich zugleich der Eröffnungstag des bekanntesten Musikfestivals in der tschechischen Hauptstadt - der internationalen Musikfestspiele "Prager Frühling".

Das Programm des ersten Konzerts ist traditionell -man pflegt hier Smetanas Zyklus symphonischer Dichtungen, "Mein Vaterland", zu spielen. Diese Ehrenaufgabe wurde im diesjährigen, bereits 56. Festivaljahrgang, nach einer 25jährigen Pause wieder dem Prager Rundfunk-Symphonie-Orchester anvertraut, das von seinem Chefdirigenten Vladimír Válek geleitet wird. Dasselbe Orchester, das in dieser Saison seinen 75 Geburtstag feiert, wird am 3. Juni auch zum Abschluss der Festspiele spielen. Und was erwartet die Musikliebhaber zwischen diesen beiden Daten? Nach dem Programm fragten wir die Cembalistin Zuzana Ruzickova, die im Festivalausschuss sitzt.

"Wir wollten natürlich besonders interessante Interpreten, Orchester, Dirigenten haben. Dann gibt es zwei Nebenlinien, und zwar die neue, zeitgenössische Musik und die alte Musik, d.h. Musik in authentischer - ich mag das Wort nicht - in historischer Interpretation. Das sind also die zwei Nebenlinien. Außerdem hat sich - für uns eigentlich überraschend - ein sehr großes Interesse für die Reihe "Genius loci" entwickelt, es hat sich herausgestellt, dass sie einen großen Anklang beim Publikum findet. Das sind Konzerte, die in Sälen oder in Lokalitäten stattfinden, wo früher Konzerte veranstaltet worden waren. Da Prag natürlich voll von interessanten Lokalitäten ist, wollen wir diese Reihe in Zukunft so erweitern, dass das Publikum auf dem Prager Frühling die Möglichkeit bekommt, in sehr vielen interessanten historischen Sälen, Gärten und Lokalitäten Konzerte zu hören."

Zu den größten Stars des Festivals gehörten in diesem Jahr zweifelsohne die weltberühmten Dirigenten Nikolas Harncourt und Sir John Eliot Gardiner. Mit großer Spannung werden zwei Ensembles erwartet, die zwei der ältesten Musikkulturen aus dem Fernen Osten vorstellen - das chinesische Shanghai-Orchester traditioneller Musik und das japanische Ensemble Pro Musica Nipponia. Das Prager Publikum wird aber auch einige Interpreten begrüßen können, die zu regelmäßigen Gästen auf den hiesigen Bühnen gehören - den französischen Dirigenten Serge Baudo, den Pianisten Garrick Ohlsson und einige mehr.