Ruth Fazals Oratorium Terezín erlebte seine tschechische Premiere
Wie bereits gesagt, wurde am Dienstag im Prager Abgeordnetenhaus eine Debatte über den Antisemitismus organisiert - als Begleitveranstaltung eines Konzerts. Am Dienstagabend erlebte das Oratorium "Terezín" der kanadischen Komponistin Ruth Fazal im Prager Repräsentationshaus seine Premiere. Martina Schneibergova hat das Konzert besucht.
"Im Sommer 1999 fiel mir ein Buch in die Hände: ´Einen Schmetterling hab ich hier nicht gesehen´ - eine Gedichtsammlung mit Illustrationen von Kindern, die in den Jahren 1941-1944 in Theresienstadt interniert waren. Damit begann meine vierjährige schöpferische Wallfahrt, gezeichnet von Fragen und Recherchen, während der ich das Oratorium geschrieben habe."
Das Libretto ist aus Gedichten der Kinder aus Theresienstadt und Ausschnitten aus dem jüdischen Buch Tannach entstanden. An der Weltpremiere des Oratoriums in Toronto nahmen voriges Jahr auch einige derjenigen teil, die die Leiden der Konzentrationslager überlebt haben. Dank einer Spendensammlung, die in Kanada organisiert wurde, konnte das Werk nun auch in Europa aufgeführt werden - konkret in Bratislava, in Wien, in Brno/Brünn und am Dienstag in Prag. Das Sinfonieorchester des Slowakischen Rundfunks leitete der britische Dirigent Kirk Trevor, neben dem Slowakischen Philharmoniechor und zwei Kinderchören wirkten die US-amerikanischen Solisten Teresa Gomez und Nathaniel Watson sowie der kanadische Tenor Mark Dubois mit.Hören Sie jetzt einen Ausschnitt aus dem Oratorium, in dem das Gedicht "Ich bin ein Jude" von Frantisek Bass vertont wurde :