Schulbeginn in Tschechien

Das neue Schuljahr bringt Schülern und Lehrern mitunter Neuigkeiten und Veränderungen. Was sich aktuell in punkto Schule bewegt, erfahren Sie nun von Katrin Schröder.

Für die politische Prominenz ist der Schulbeginn ein Muss: Präsident Vaclav Havel machte noch kurz vor dem Abflug in die USA einen Abstecher in die Grundschule Nad Kajetankou in Prag-Brevnov. Schulminister Eduard Zeman eröffnete das Schuljahr in Ceské Budejovice/Budweis, und Prags Oberbürgermeister begrüsste die Erstklässler in den Stadtteilen Modrany und Zbraslav.

Gute Noten bekam die Tschechische Republik von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD): Sehr positiv beurteilten deren Experten die Erziehung und Ausbildung im Vorschulalter, so der stellvertretende Schulminister Jaroslav Müllner. Zustimmung von OECD und auch tschechischen Experten erntete auch der Plan des Schulministeriums, das mehrjährige Gymnasium abzuschaffen, dies erklärte Minister Zeman.

Widerspruch kam aber vom tschechischen Lehrerkongress, der auch gegen die gleichfalls geplante Auflösung der Sonderschulen ist. Darauf, dass die Auflösung dieser Schulform nicht durchkommt, setzt die katholische Kirche: In Skutec im Kreis Chrudim eröffnete sie gerade ein neues mehrjähriges Gymnasium mit Internat. Bisher mussten Eltern von Mittelschülern die Schulbücher selbst kaufen, für rund 2000 Kronen allein im ersten Jahr. Das Schulministerium hat nun beschlossen, dass sich Kinder aus sozial schwachen Familien Schulbücher ausleihen können. Die Schulen müssen in eigenen Büchereien Lehrbücher für zehn Prozent der Schüler zur Verfügung stellen. Und etwas Neues im Internet: Dort können sich tschechische Mittelschüler auf eine virtuelle "Reise nach Brüssel" machen. Bei einem Wettbewerb sind Kenntnisse über Geographie, Geschichte und Gegenwart der EU-Mitgliedsländer gefragt. Als Preis winkt ein Ausflug nach Brüssel.

Autor: Katrin Schröder
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