Seit 50 Jahren Landschaftsschutzgebiet: Der Böhmische Karst
Hügeliges Terrain, zahlreiche Höhlen und die mittelalterliche Burg Karlstein – der Böhmische Karst (Český kras) gehört zu den beliebtesten Gegenden für Wanderungen in der Umgebung von Prag. Am 12. April 1972 wurde die Region als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.
Der Böhmische Karst hat eine Fläche von 130 Quadratkilometern und liegt im Kreis Mittelböhmen zwischen den Städten Prag und Beroun / Beraun. Durch das Gebiet, das zu einem Drittel aus Wäldern besteht, führen viele Wanderwege – unter anderem entlang des Flusses Berounka. Wanderer und Fahrradfahrer können hier etwa die Burg Karlstein entdecken oder einen Ausflug in den Wallfahrtsort Svatý Jan pod Skalou / St. Johann unter dem Felsen unternehmen. Auch die Gemeinde Srbsko und die Wasserfälle Bubovice laden zu Ausflügen ein. Ein beliebtes Ziel für Wandertouren ist zudem der Steinbruch Velká Amerika / Großes Amerika.
Der Böhmische Karst ist für seine tiefen Täler, Klammen, Felsen und vor allem Höhlen bekannt. Insgesamt gibt es hier 700 von ihnen. Zehn der Höhlen sind länger als 300 Meter. Am bekanntesten ist das Höhlensystem von Koněprusy auf dem Berg Zlatý kůň. Seine dunklen Gänge erstrecken sich insgesamt über zwei Kilometer Länge. In dem Landschaftsschutzgebiet befinden sich aber auch zahlreiche Fundorte von Fossilien. Bereits im 19. Jahrhundert machte der Geologe Joachim Barrande den Böhmischen Karst als paläontologisch bedeutendes Gebiet bekannt.
Nicht zuletzt beheimatet die Gegend seltene wärmeliebende Pflanzen und Tiere, so etwa eine der letzten Zieselpopulationen in Tschechien. Zudem wachsen hier fast 20 Arten wilder Orchideen.
Das Museum des Böhmischen Karstes in Beroun erinnert an das 50-jährige Bestehen des Landschaftsschutzgebiets.