Siemens schließt bis Ende 2020 OEZ-Werk in Králíky
Der deutsche Technologiekonzern Siemens wird bis zum Ende des kommenden Jahres das OEZ-Werk im ostböhmischen Králíky / Grulich schließen. Die Produktion von elektrischen Komponenten wird dabei in das rund 30 Kilometer entfernte Letohrad überführt. Dort wird dann auch ein Teil der 369 Beschäftigten, die derzeit in Králíky tätig sind, die Arbeit aufnehmen. Über diese Pläne hat Siemens die Verwaltung des Kreises Pardubice bereits detailliert informiert.
„Die Produktion in Králíky wird bis zum 31. 12. 2020 allmählich gedrosselt“, gab Siemens im Tschechischen Fernsehen (ČT) bekannt. Zirka ein Viertel der Arbeitnehmer in Králíky – das sind rund 160 Leute –erhält das Angebot, in Letohrad zu arbeiten. Diejenigen, die kein Angebot bekommen, oder es ablehnen, erhalten eine über den Rahmen des Arbeitsgesetzes hinausgehende Abfindung, verspricht der Konzern. Nach Aussage von Kreishauptmann Martin Netolický (Sozialdemokraten) sei seine Behörde gewillt, mit der Firma über eine eventuelle Verstärkung der Busverbindung zwischen Králíky und Letohrad zu verhandeln.
Die Firma OEZ gehört zum Siemens-Konzern. Sie produziert LS-Schalter (Sicherungen) und Schaltgeräte für Niederspannung. Der Betrieb gehörte seit der Privatisierung im Jahr 1994 tschechischen Unternehmern, bevor er im Jahr 2007 Bestandteil der Siemens-Gruppe wurde. In Tschechien hat Siemens im vergangenen Finanzjahr bis Ende September 2018 einen Reingewinn von 871,4 Milliarden Kronen (34,2 Milliarden Euro) erzielt. Dies war indes um fast sechs Prozent weniger als im Jahr zuvor.