Das Skispringen, nicht selten bezeichnet als die Formel 1 des Wintersports, zieht alljährlich zur Jahreswende Zehntausende Besucher an den Schanzen und Millionen an den Bildschirmgeräten in seinen Bann, wenn zwischen Oberstdorf in Deutschland und Bischofshofen in Österreich stets die Vierschanzentournee ausgetragen wird. Diese ist mittlerweile zu einem solchen Mega-Event geworden, dass die nachfolgenden Skisprungveranstaltungen eigentlich noch ein wenig von der Euphorie, die die Tournee verbreitet, zehren sollten. Doch das Gegenteil ist leider der Fall!
Das Skispringen, nicht selten bezeichnet als die Formel 1 des Wintersports, zieht alljährlich zur Jahreswende Zehntausende Besucher an den Schanzen und Millionen an den Bildschirmgeräten in seinen Bann, wenn zwischen Oberstdorf in Deutschland und Bischofshofen in Österreich stets die Vierschanzentournee ausgetragen wird. Diese ist mittlerweile zu einem solchen Mega-Event geworden, dass die nachfolgenden Skisprungveranstaltungen eigentlich noch ein wenig von der Euphorie, die die Tournee verbreitet, zehren sollten. Doch das Gegenteil ist leider der Fall! Die nordböhmische Stadt Liberec/Reichenberg, die an diesem Wochenende Ausrichter der nächsten beiden Weltcupspringen sein wird, bekommt es wie im Vorjahr erneut zu spüren. Spitzenspringer, die bei der Tournee unter ihren Möglichkeiten geblieben sind oder schlichtweg enttäuscht haben, nehmen nicht daran teil, sondern ziehen sich zu Hause in ihren Schmollwinkel zurück bzw. versuchen, sich über individuelles Training wieder aufzubauen. Wie die beiden deutschen Vorzeige-Adler Sven Hannawald und Martin Schmitt oder der polnische Schanzenprimus Adam Malysz. Oder aber sie gönnen sich aus gesundheitlichen Gründen eine notwendige Verschnaufpause, wie der grandiose Tourneesieger Sigurd Pettersen, der seinen eigenen Aussagen zufolge schon während der Tournee unter einer starken Erkältung litt und nun mit seinen Kräften völlig am Ende sei. Es sei ihm und anderen, die von den Strapazen der vielen Springen der letzten Tage gezeichnet sind, durchaus vergönnt, sich von diesen ein wenig zu erholen. Doch die Leidtragenden sind natürlich - und das nicht zum ersten Male - die emsigen Veranstalter in Liberec. Dennoch trägt der beim tschechischen Skiverband für den Bereich Skispringen verantwortliche Sportmanager Ludek Matura die gehäuften Absagen mit Fassung:
"Es ist für uns eine riesige Enttäuschung, dass die Zuschauer nicht alle Springer der absoluten Weltspitze sehen können, aber ich bin ohnehin der Meinung, dass heute in der Welt nicht nur drei bis vier Athleten den Ton angeben, sondern dass sich ca. 30 bis 40 Springer auf einem solch exzellenten Niveau bewegen, dank dessen die Zuschauer auch in Liberec hervorragende Sprungläufe sehen werden."
Jawohl, es sind zwei Weltcupspringen, die an diesem Wochenende in der Jeschkenstadt ausgetragen werden, und zwar das erste am Samstag ab 13.45 Uhr und einen Tag später das zweite ab 14 Uhr. Trotz der bereits erwähnten Absagen, alle führenden Skisprungnationen sind am Start, darunter die Österreicher mit all ihren Toppiloten. Die Gastgeber, die mit acht Springern vertreten sind, wollen sich für das äußerst schwache Abschneiden bei der Tournee rehabilitieren. Die Veranstalter rechnen mit je 7000 Besuchern an beiden Wettkampftagen.