Sonnenenergie: Zuwachs bei installierter Leistung
In der ersten Hälfte dieses Jahres ist das Interesse am Bau neuer Photovoltaikanlagen in Tschechien gestiegen. Doch weiter bestehen hierzulande hohe Hürden für die Nutzung von Solarenergie, beklagt die Branche.
Vor allem steigt das Interesse an Dachflächenanlagen bei Eigenheimen. Dort geht der Trend laut dem Verband zu hybriden Modellen, die auch eine Speicherung des Stroms in Batterien erlauben. Im internationalen Vergleich hinkt Tschechien jedoch weiter deutlich zurück. Dies zeigen die Daten von Solar Power Europe. Demnach entstehen zum Beispiel bei den österreichischen Nachbarn in diesem Jahr Dachflächenanlagen mit einer Gesamtleistung zwischen 174 und 368 MW.
Der tschechische Verband verweist dabei auf den schwierigen Zugang zu Fördergeldern. „Seit langem kritisieren wir bereits die hohen Vorgaben für den Eigenenergieverbrauch hierzulande. Diese sind für Haushalte mit ihrem schwankenden Verbrauch, aber auch etwa für öffentliche Gebäude wie Schulen und Kindergärten der Grund, warum sie keine Förderung erhalten“, so die Geschäftsführerin des Solar-Verbandes, Veronika Hamáčková.Ohnehin beklagt die Solarbranche, dass hierzulande fast ein Jahrzehnt lang kein größeres Photovoltaik-Projekt mehr entstanden ist. Dabei ließen sich dafür problemlos frühere Industrieareale mit Altlasten nutzen, so Hamáčková. Laut der Geschäftsführerin haben Experten aus Brno / Brünn für den Verband eine Studie erstellt. Demnach könnten auf sogenannten Brownfields mit einer Gesamtfläche von 13.000 Hektar insgesamt 15,3 Gigawatt Solarparks installiert werden.
Seit 2012 stagniert in Tschechien die installierte Photovoltaik-Leistung. Derzeit sind es insgesamt 2030 MW. Während des Solarbooms wuchs die Leistung von 465 MW zu Ende 2009 auf 1959 MW im Jahr 2010. Sogenannte Solar-Barone schöpften damals die großzügigen staatlichen Förderungen ab. Das brachte die Branche bei Politikern, die allerdings die Entwicklung verschlafen hatten, in Verruf. Auch deswegen schraubte der Staat in der Folge die Anforderungen für Fördermittel nach oben.