SPORT: Janda sensationeller Dritter bei Weltcup-Springen in Liberec

Jakub Janda (Foto: CTK)

Der Anblick war märchenhaft. Der 1012 Meter hohe Jeschken bei Liberec/Reichenberg war in ein puderweißes Schneekleid gehüllt, an einem seiner Anhänge war die 120-m-Schanze bestens präpariert. Für die Weltcupkonkurrenzen der internationalen Skispringerelite am Samstag und am Sonntag. Und jene am Samstag hielt auch alles, was sie versprach. Die über 10.000 Zuschauer, darunter ein riesiger Tross aus Polen und eine ebenso sicht- und hörbare Fangemeinde aus Deutschland, sahen bei nahezu gleichbleibend guten Witterungsverhältnissen eine der spannendsten Entscheidungen des diesjährigen Skisprungwinters.

Jakub Janda  (Foto: CTK)
Der Anblick war märchenhaft. Der 1012 Meter hohe Jeschken bei Liberec/Reichenberg war in ein puderweißes Schneekleid gehüllt, an einem seiner Anhänge war die 120-m-Schanze bestens präpariert. Für die Weltcupkonkurrenzen der internationalen Skispringerelite am Samstag und am Sonntag. Und jene am Samstag hielt auch alles, was sie versprach. Die über 10.000 Zuschauer, darunter ein riesiger Tross aus Polen und eine ebenso sicht- und hörbare Fangemeinde aus Deutschland, sahen bei nahezu gleichbleibend guten Witterungsverhältnissen eine der spannendsten Entscheidungen des diesjährigen Skisprungwinters. Bei ihr setzten sich am Ende jene vier Springer durch, die als einzige über die 130-m-Marke kamen und jeweils in einem Durchgang bei genau 131 Meter landeten. Den mit 129 Meter besten zweiten Sprung unter diesen Vier hatte der erst 16-jährige Österreicher Thomas Morgenstern, der damit als zweitjüngster Skispringer aller Zeiten - nach dem Kanadier Steve Collins - ein Weltcupspringen gewann. Einfach märchenhaft!

Doch gleiches lässt sich über den Drittplatzierten sagen, nämlich den 24-jährigen Tschechen Jakub Janda, der nicht nur den "Wettbewerb seines Lebens" absolvierte, sondern zur Freude aller Einheimischen dafür sorgte, dass nach langen vier Jahren erstmals wieder ein Tscheche auf dem Podium stand. Entsprechend riesig war auch seine Freude über den historischen Erfolg:

"Die Freude ist groß, ich bemühe mich jedoch, auf dem Boden zu bleiben. Das ist ein Superergebnis für mich und mein bisher größter Erfolg."

Jakub Janda  (Foto: CTK)
Im Kampf um Platz 2 war Janda dem Österreicher Andreas Widhölzl nur um ein winziges Zehntel unterlegen, doch die weiteren Asse wie der Slowene Primoz Peterka, Sven Hannawald aus Deutschland und der Finne Janne Ahonen landeten erst hinter ihm. Leider fand diese Leistung vorerst keine Fortsetzung, da böige Winde das Wertungsspringen am Sonntag unmöglich machten. Mit Rücksicht auf die Gesundheit der Aktiven wurde die Konkurrenz abgesagt. Das war aber leider nicht der einzige Wermutstropfen im überwiegend kredenzten Becher der Freude. Bei der Realisierung des Rücktransports der Zuschauer von der Anlage nach Liberec offenbarten die Organisatoren gravierende Mängel und zogen sich nicht zu Unrecht den Unmut der Besucher aus Deutschland und Polen zu. Bei aller Wertschätzung für die ansonsten wunderbare Veranstaltung, die infrastrukturelle Misere rund um Liberec ist sicher ein Grund zum Nachdenken, warum das Einzugsgebiet Liberec/Jablonec n.N. schon dreimal mit seiner Bewerbung um die Ausrichtung einer WM im Nordischen Skisport gescheitert ist.