Sport: Tschechiens Eishockeycracks starten mit Sieg und Niederlage

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Panierter Karpfen, Pute oder Gans, Weihnachtsstriezel und -gebäck - das alles stand die Feiertage über wieder auf dem Speisezettel vieler Tschechen. Aber all diese Leckereien machen oft auch träge und bequem - Eigenschaften, denen Bewegungsfreeks mit Sport entgegensteuern. Welche Aktivitäten hierbei einige Tschechen am zweiten Weihnachtstag entwickelt haben, dazu mehr von Lothar Martin.

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Der heilige Stepan ist in Tschechien nicht nur der Namensgeber für den zweiten Weihnachtstag, sondern er ist in gewisser Weise auch der Patron für alle Eisbader. Denn gegen 11 Uhr vormittags war es unterhalb der Prager Brücke der Legionen wieder einmal soweit: 71 Eisbader aus Tschechien, Belgien, Deutschland und der Slowakei gaben sich hier ein Stelldichein, um im kühlen Moldauwasser erneut hundert Meter bzw. 300 Meter zu schwimmen und ihren Körper damit zu stählen. Doch diesmal waren die Bedingungen längst nicht so eisig wie gewohnt:

"Wasser 3,7 Grad Celsius, Luft 0 Grad Celsius",

verlautbarte der Sprecher der Prager Eisbade-Veranstaltung, die alljährlich als das so genannte Alfred-Nikodem-Memorial ausgetragen wird. Und dass das diesjährige Memorial zu den wärmeren seiner Zunft gehörte, bestätigte auch eine Teilnehmerin:

Richard Stehlik,  Martin Ruzicka  (Sparta Praha) und Josef Marha  (Davos),  Foto: CTK
"Das Wasser war ausgezeichnet. Wenn es nur null Grad hat, dann ist das unangenehmer, aber dieses Mal war es sehr gut."

Sehr gut startete auch die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft des Nachwuchses bis 20 Jahre in die gerade begonnene U 20-Weltmeisterschaft, die dieser Tage im kanadischen Kamloops ausgetragen wird. Petr Pohl, der zweifache Torschütze des 5:1-Auftaktsieges der jungen Tschechen über Lettland hob hervor:

"Ein wenig Nervosität herrscht immer zum Auftakt, wenn das erste Spiel absolviert wird. Doch diese Nervosität ist bei uns schnell gewichen, als wir im zweiten Drittel drei Tore geschossen haben. Sicher war auch etwas Glück dabei, aber danach lief es gut."

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Nicht so gut lief es für den HC Sparta Prag beim Eröffnungsspiel des 79. Spengler Cups in Davos, in dem die hauptstädtischen Eishockeycracks dem gastgebenden HC Davos mit 3:5 unterlagen. Sparta-Trainer Frantisek Vyborny zeigte sich als fairer Verlierer, selbst wenn auch er das Wort "Glück" bemühte:

"Wir waren einige Male verheißungsvoll vor des Gegners Tor, das mitunter weit offen war, aber wir haben diese Chancen nicht genutzt. Davos hingegen hatte das Glück, dass deren erster Schuss gleich vom Pfosten ins Tor sprang. Aber die Gastgeber sind diesem Glück entgegen gegangen und haben verdient gewonnen."

Sportlich geht es aber auch in dieser Woche in Tschechien weiter. Alle Wintersportzentren in den böhmischen und mährischen Mittelgebirgen melden Schneehöhen von mehr als einem Meter, so dass sie bei anhaltendem Winterwetter beste Bedingungen für Skiabfahrt und Skilanglauf anzubieten haben. Das trifft auch auf die Skisportveranstalter in Nove Mesto na Morave zu, wo die Weltcupläufe der Skilangläufer in dieser Saison etwas ungewöhnlich schon am 30. und 31. Dezember ausgetragen werden.

Autor: Lothar Martin
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