Staat versorgt Risikogruppen mit Schutzmasken
Angesichts der steigenden Zahlen von Neuansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus will der Staat die Risikogruppen besser schützen.
Die Zahl der Neuansteckungen mit dem Coronavirus steigt in den letzten Tagen in Tschechien massiv an. Die Pandemie war daher auch das Hauptthema der Regierungssitzung am Montag, die in Form einer Videokonferenz abgehalten wurde.
Der Staat verfügt aktuell über 13 Millionen FFP2-Atemschutzmasken und 75 Millionen Mundnasenmasken, teilte Premier Andrej Babiš (Partei Ano) nach der Sitzung mit. Laut dem Regierungschef befinden sich diese entweder schon in den Lagern oder wurden bestellt. Sollte sich die epidemische Lage verschlechtern, würde der Staat die Atemschutzmasken kostenlos an ältere Menschen verteilen. Darauf verständigte sich das Regierungskabinett. Premier Babiš:
„Wir sind bereit, innerhalb von drei Tagen die Atemschutzmasken an die Senioren zu liefern. Wir haben bei dem entsprechenden Vorschlag auch über die Logistik gesprochen. Für den Versand wird die tschechische Post sorgen.“
Etwa drei Millionen ältere Menschen würden hierzulande die Schutzmasken bekommen. Details über die Kriterien für den Versand und die Zahl der Masken pro Person wurden nicht genannt. Derzeit gebe es keinen Grund für die Umsetzung der Maßnahme, so Babiš:
„Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass dies aktuell nicht nötig ist. Das Gesundheitsamt wird die Lage überprüfen und auswerten. Wir werden uns nach der Coronavirus-Ampel richten.“
Eine Gruppe mit erhöhtem Ansteckungsrisiko sind Lehrkräfte. Um zu verhindern, dass Lehrerinnen und Lehrer nach einem möglichen Kontakt mit einem Infizierten in häusliche Quarantäne gehen müssen, sollen auch sie mit Atemschutzmasken ausgestattet werden. Bildungsminister Robert Plaga (parteilos) wurde daher beauftragt, sich zu erkundigen, wie groß das Interesse an entsprechenden Lieferungen an Schulen in Prag ist. Prag ist die einzige Region Tschechiens, in der die zweite, gelbe Stufe des Ansteckungsrisikos gilt. Vor Journalisten erklärte Minister Plaga, warum das Angebot nicht schon vor Beginn des Schuljahrs gemacht wurde:
„Die Ausstattung lag in der Kompetenz der Schulleiter. Sie haben dafür entsprechende Mittel von den Gemeinden bekommen. Nun bietet der Staat angesichts der aktuellen Lage den Schulen eine Hilfe aus den staatlichen Reserven an. Wir haben das nicht verschlafen. Es ist eine Hilfe und ein Beitrag des Staates für eine Lösung der Lage.“
Die Regierung beschloss zudem, 3,2 Millionen Mundschutzmasken für Wahllokale zur Verfügung zu stellen. Im Oktober finden hierzulande Kreis- und Senatswahlen statt.