Staatsbesuch des tschechischen Außenministers in Israel

Vom 13. bis 17. Juli weilte der tschechische Außenminister Jan Kavan zu einem offiziellen Staatsbesuch in Israel. Gesprächsthemen in der Unterredung mit Vertretern des israelischen Staates waren der Ausbau der seit 1990 neu aufgenommenen diplomatischen Beziehungen und der Nahostfriedensprozess. Des weiteren besuchte Jan Kavan auch die autonomen Palästinensergebiete, wo er in der Stadt Ramalláh eine Vertretung Tschechiens eröffnete, die zur Intensivierung der tschechisch-palästinensischen Beziehungen beitragen soll. Hintergründe zu diesem Staatsbesuch von unserem freien Mitarbeiter Armin Sandmann:

Ein weiterer Schritt zur Verbesserung der beiderseitigen Beziehungen, dies war das Ziel eines recht bedeutenden Staatsbesuches. War die Welt zwischen beiden Ländern vor mehr als 10 Jahren doch noch eine ganz andere. Die Palästinenservertretung, PLO, war weltweit als eine terroristische Vereinung verschrien und die damals kommunistischen Länder wurden ihrer Unterstützung verdächtigt. Mit Israel wurden im Jahre 1967 nach dem Sechstagekrieg von Seiten der damaligen Tschechoslowakei alle diplomatischen Beziehungen unterbrochen. Erst seit April 1990, als der damalige israelische Außenminister Mose Arens auf einem offiziellen Staatsbesuch in Prag war, wurden durch die Unterzeichnung eines Vertrages erneut diplomatische Kontakte aufgenommen. So sprach bei seinem Besuch der tschechische Außenminister Kavan mit seinem Amtskollegen David Levi und dem Parlamentsvorsitzenden Avraham Burg über die Verbesserung der kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern. Man einigte sich darauf, dass sich tschechische Firmen an Verkehrswegeprojekten in Jerusalem, Tel Aviv und Haifa beteiligen werden.

Auch erinnerte Avraham Burg an die Unterstützung des ehemaligen tschechoslowakischen Außenministers Jan Masaryk, der die Entstehung eines israelischen Staates 1947 bei den Vereinten Nationen unterstützte. Ein weiterer Programmpunkt Jan Kavans war ein Besuch in den autonomen Palästinensergebieten und die Eröffnung einer dortigen Vertretung Tschechiens. Dies soll ein erster Schritt gewesen sein, mit diesen Gebieten Beziehungen aufzunehmen, dennoch gibt es bisher keine offiziellen protokollarisch festgeschriebenen Beziehungen mit der Palästinenservertretung, obwohl die Tschechische Republik dorthin schon einige Jahre inoffizielle Handelbeziehungen unterhält. Doch auch in Tschechien selbst gibt es eine tschechisch-israelische Parlamentariergruppe, die zur gegenseitigen Verständigung beiträgt. Zu den Aufgaben dieser Gruppe und ihrer Entstehung, dazu abschließend der ehemalige tschechische Botschafter in Israel Milos Pojar:

Autor: Armin Sandmann
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