Städtepartnerschaften

Am 7. September wurden in Plauen vom Deutsch-Tschechischen Informationszentrum IDOR die Resultate des Wettbewerbs der deutsch-tschechischen Städtepartnerschaften bekannt gegeben. Dieser etwas ungewöhnliche Wettbewerb regte uns dazu an, das Thema der Partnerstädte in der heutigen Ausgabe der tschechisch-slowakischen Begegnungen zu behandeln.

Am 7. September wurden in Plauen vom Deutsch-Tschechischen Informationszentrum IDOR die Resultate des Wettbewerbs der deutsch-tschechischen Städtepartnerschaften bekannt gegeben. Dieser etwas ungewöhnliche Wettbewerb regte uns dazu an, das Thema der Partnerstädte in der heutigen Ausgabe der tschechisch-slowakischen Begegnungen zu behandeln.

Für die beste Städtepartnerschaft wurden schließlich die niedersächsische Gemeinde Rosdorf und die ostmährische Stadt Zubrí ausgezeichnet. Nach der Entstehung der Städtepartnerschaft fragte ich den Bürgermeister von Rosdorf, Harald Grahovac:

Sowohl Bürgermeister Grahovac als auch der Bürgermeister von Zubrí, Jirí Randus, betonten gegenüber Radio Prag, die Auszeichnung, die ihnen vom Informationszentrum IDOR verliehen wurde, sei eine Bestätigung des Beitrags der beiden Gemeinden zur Völkerverständigung.

Der Bürgermeister von Zubrí, Jirí Randus, betonte, dass die Städtepartnerschaft nicht nur für die Kommunalpolitiker, sondern vor allem für die Bürger der beiden Gemeinden von Bedeutung ist. Er unterstrich:

"Das aller Wichtigste ist die Tatsache, dass die Partnerschaftskontakte nicht von den Behörden, sondern von unten - von den Bewohnern initiiert wurden. Denn sie wollten diese Kontakte aufnehmen, sie wollten ihre Kenntnisse vertiefen. Aus diesem Grund ist die Partnerschaft so fest."

Die Städtepartnerschaft hat auch in der Slowakei eine reiche Tradition. Eine langjährige Partnerschaft pflegen z. B. die Hauptstadt Bratislava mit dem italienischen Bologna, die ostslowakische Metropole Kosice mit dem deutschen Wuppertal oder das mittelslowakische Banska Bystrica mit dem tschechischen Hradec Králové. Aber nicht nur die größten Städte des Landes, sondern auch viele kleine Provinzstädte entwickeln eine erfolgreiche grenzüber-schreitende Zusammenarbeit. Ein Beispiel dafür ist die westslowakische Stadt Pezinok. Dazu ein Bericht von Miriam Varsová von Radio Slowakei International:

Das Weinbaustädtchen am Fusse der Kleinen Karpathen, einst auch unter der deutschen Benennung Bösing bekannt, hat im Jahre 2000 einen Partnerschaftsvertrag mit dem österreichischen Neusiedl am See und dem ungarischen Mosonmagyaróvár unterzeichnet.

Die Dreipartnerschaft, entwickelt im Rahmen des von der EU geförderten Kulturprojektes "Die Nachbarschaft der Städte schafft Nachbarstädte", blieb nicht nur auf dem Papier: sie macht sich auf allen Ebenen des bürgerlichen Lebens sichtbar, sagte für RSI der Oberbürgermeister von Pezinok Oliver Solga:

"Es besteht die gegenseitige Zusammenarbeit zwischen Schulen, Sportclubs, Kulturorganisa-tionen sowie zwischen verschiedenen Professionsgruppen, wie etwa Zünften oder Unternehmervereinigungen."

Pezinok ist genauso wie das österreichische Neusiedl am See durch Weinbau bekannt. Die Städtepartnerschaft ermöglicht den Winzern von Pezinok, ihre Probleme mit den österreichischen Kollegen zu besprechen, z. B. die derzeit aktuelle Anpassung der Gesetzgebung an jene der EU. Die Österreicher haben in dieser Richtung mehr Erfahrungen, so können sie die Weinbauer aus der Slowakei schon jetzt in vielen Fragen beraten:

"Z. B. was den Anbau von einigen Rebsorten betrifft, wie diese in welchen Regionen gedeihen, oder die Bewachung der Weinberge während der Weinlesezeit. Die österreichischen Winzer liefern uns ebenso Informationen über neue Technologien oder über neue Maschinen, die bei der Arbeit in den Weinbergen eingesetzt werden. "

Die Partnerstädte Pezinok, Neusiedel am See und Mosonmagyaróvár geben seit kurzem eine gemeinsame Broschüre heraus:

"Diese ist dreisprachig - slowakisch, deutsch und ungarisch. Es ist eine Übersicht der gesellschaftlichen, kulturellen, Sport- und anderen interessanten Veranstaltungen, die in unseren Städten stattfinden. Die Broschüre kann man bei Infostellen aller drei Städte erhalten, ebenso bei Tourismusmessen, bei denen sich Pezinok, Neusiedel und Mosonmagyaróvár gemeinsam präsentieren."

Wenn über die Partnerstädte von Pezinok die Rede ist, sollte das tschechische Mlada Boleslav nicht vergessen werden. Die Partnerschaft haben die beiden Städte noch zu Zeiten der gemeinsamen Tschechoslowakischen Republik 1949 abgeschlossen. An guten gegenseitigen Beziehungen zwischen Pezinok und Mlada Boleslav hat sich bis heute nichts geändert:

"Nach der Regimewende 1989 inspirierten wir die Stadt Mlada Boleslav mit der Idee der Abfalltrennung. Die Stadt Pezinok hat nämlich im Bereich der Abfalltrennung in der ganzen Slowakei eine führende Position. Auch unsere Freunde in Mlada Boleslav haben damals von uns Einiges gelernt."

Die nächste gemeinsame Aktion - Der Präsentationstag von Mlada-Boleslav in Pezinok - wird für April 2004 geplant. Beide Seiten sorgen für ein buntes Kulturprogramm und im Rathaus von Pezinok sollen aktuelle Themen diskutiert werden:

"Wir werden uns über die Gesetzgebung unterhalten, konkret über die Probleme, die die Wassergesellschaften betreffen, und über all das, was das Leben unserer Städte prägt."

Autoren: Martina Schneibergová , Miriam Varsová
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