Stanley Cup-Trophäe zum sechsten Male in Tschechien bestaunt

Pavel Kubina mit Stanley Cup-Trophäe in Ostrava (Foto: CTK)

Der diesjährige Sommer hat uns bisher noch nicht so richtig erwärmen können. Da passt es dann auch ins Bild, dass am vergangenen Wochenende für 48 Stunden in Tschechien eine regelrechte "Eiszeit" herrschte. Hervorgerufen durch zwei tschechische Eishockeyspieler, die in der abgelaufenen Saison 2004/05 der nordamerikanischen National Hockey League (NHL) mit ihrem Team Tampa Bay Lightning den Stanley Cup gewannen.

Pavel Kubina mit Stanley Cup-Trophäe in Ostrava  (Foto: CTK)
Der diesjährige Sommer hat uns bisher noch nicht so richtig erwärmen können. Da passt es dann auch ins Bild, dass am vergangenen Wochenende für 48 Stunden in Tschechien eine regelrechte "Eiszeit" herrschte. Hervorgerufen durch zwei tschechische Eishockeyspieler, die in der abgelaufenen Saison 2004/05 der nordamerikanischen National Hockey League (NHL) mit ihrem Team Tampa Bay Lightning den Stanley Cup gewannen. Der knapp ein Meter hohe und 16 Kilogramm schwere Silberpokal ist die berühmteste und gewichtigste Trophäe, die man im Eishockeysport gewinnen kann. Und dementsprechend ausgiebig dürfen die Sieger - in diesem Jahr wie gesagt jeder einzelne Spieler des im US-Bundesstaat Florida beheimateten Clubs aus Tampa Bay - den Gewinn dieser Trophäe feiern. Und zwar für jeweils genau 24 Stunden im jeweiligen Heimatort, mit allen Freunden, Verwandten und Bekannten auf jene Art und Weise, die einem selbst vorschwebt. Und da mit den Weltmeistern Pavel Kubina (1999, 2001) und Stanislav Neckár (1996) auch in diesem Jahr wieder zwei Tschechen im Team des Stanley Cup-Siegers standen, gastierte die in der Tat herumgereichte ruhmreiche Wandertrophäe erneut für zwei Tage in der Tschechischen Republik. Am Freitag im südböhmischen Písek, aus dem der 28-jährige Verteidiger Stanislav Neckár stammt.

"Für mich bedeutet der Pokal wirklich alles. Ich habe mir immer gewünscht, dass ich den Stanley Cup hierher nach Písek bringen und ihn vor allem den Menschen, die mir nahe stehen, zeigen kann: meiner Frau, meinen Eltern, meinem Bruder und meinem ersten Trainer, unter dem ich früher hier gespielt habe. Ich bin wirklich sehr froh darüber."

Stanislav Neckar mit Stanley Cup-Trophäe in Pisek  (Foto: CTK)
Nach den ausgedehnten Feierlichkeiten in Písek gelangte die Trophäe einen Tag später ins nordmährische Ostrava/Ostrau, jener Stadt, in und bei der der 27-jährige Abwehrhüne Pavel Kubina aufgewachsen ist. Als kleiner Bub war er jedoch im 40 Kilometer entfernten Gebirgsdorf Janovice zu Hause, in dem der Stanley Cup am Samstag einen wahren Triumphzug feierte - auf einem Pferdefuhrwerk wurde er der gesamten Einwohnerschaft hautnah präsentiert und in der kleinen Dorfkirche unter seiner Anwesenheit sogar eine Messe abgehalten. Daher wusste Pavel Kubina, warum auch er soviel Zinnober wegen dieses einen Pokals machen musste:

"Dafür muss man sich schon wahrhaft schinden. Der Wettbewerb um diesen Pokal dauert einschließlich der Saisonvorbereitung zehn Monate, die Mannschaft muss funktionieren, gute Ergebnisse erzielen und ihre Form halten. Insbesondere die zwei Monate, in denen das Play off ausgetragen wurde, waren sehr, sehr anstrengend. In meinem Leben hatte ich so etwas bis dahin noch nicht erlebt. Das sind für mich wirklich hervorragende Erfahrungen, die ich im Eishockeysport gemacht habe."

Ja, Tschechien und das Eishockey. Das ist wie ein altes paar Latschen, das untrennbar zusammengehört. Und wenn es auch dieses Jahr, bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land, nicht gelang, an die großen Erfolge zur Jahrhundertwende anzuknüpfen, ein international bedeutender Pokal wird mit tschechischer Hilfe noch jedes Jahr gewonnen. Diesmal also wieder der Stanley Cup, auf dem zum nunmehr sechsten Mal in Folge zumindest ein tschechischer Name verewigt wird. Ein Erfolg, den auch der amtierende sportbegeisterte Staatspräsident Václav Klaus zu würdigen weiß. Am Montagvormittag, nur wenige Stunden vor dem Weiterflug der Trophäe zu Lightning-Crack Fredrik Modin nach Schweden, empfing Klaus beide Champions auf seinem Amtssitz auf der Prager Burg. Eine Audienz, deren Stellenwert Pavel Kubina im Vorfeld nicht hoch genug zu würdigen wusste:

"Ich freue mich mit Standa riesig darauf. Es ist für uns eine große Ehre und erfüllt uns mit Stolz, dass Herr Klaus uns empfängt. Vor allem jetzt, wo es Probleme mit der Regierung gibt, und damit hat er genug zu tun. Daher schätzen wir es umso mehr, dass er uns in dieser Situation empfängt. Wir sind hocherfreut darüber."

Nun, es ist in der Politik wie im richtigen Leben: An der Seite von Siegern zeigt man sich noch stets lieber als sich mit Problemen herumzuschlagen. Auch in diesem so tristen Sommer.