Steigende Löhne, steigende Kosten - was bringt das Jahr 2003 den Tschechen in finanzieller Hinsicht?
Das Jahr 2002 neigt sich dem Ende zu, und mit Beginn des neuen Jahres steht den Tschechen neben einem neuen Präsidenten auch so manche finanzielle Änderung ins Haus. Einzelheiten verrät Ihnen Silja Schultheis.
Ein starker Kronenkurs, steigende Gehälter und stagnierende Preise - in wirtschaftlicher Hinsicht können die Tschechen mit der Bilanz des Jahres 2002 zufrieden sein. Auch nächstes Jahr sollen die Gehälter weiter steigen. So können sich etwa 800.000 Beschäftigte im staatlichen Sektor ab März auf eine Lohnerhöhung von ca. 7% freuen, die Lehrergehälter erhöhen sich sogar um 10%. Senioren können mit einer um 4% höheren Monatsrente rechnen.
Gleichzeitig steigen aber auch einige Ausgaben. Ab Januar werden die Gas-Preise um durchschnittlich 4,2 Prozent teurer, deutlich steigen sollen weiter die Steuern auf Tabak und Alkohol. Tiefer in die Tasche greifen müssen die Tschechen künftig auch etwa beim Friseurbesuch, in Restaurants oder beim Anwalt - dies im Rahmen der Erhöhung der Dienstleistungs-Steuer.
Ein gegenwärtig heiß diskutiertes Thema sind die Mietpreise. Wie sie sich im kommenden Jahr entwickeln, ist bislang noch ungewiss. Die Regierung hatte sie unlängst für drei Monate - also bis Ende März - eingefroren, nachdem zuvor der Verband der Hausbesitzer eine Entscheidung des Obersten Gerichtes als Aufhebung der Mietpreisbindung interpretiert hatte. Spätestens bis Ende April soll ein neues Mietpreisgesetz verabschiedet werden. In der zweiten Jahreshälfte stehen dann voraussichtlich die ersten Mieterhöhungen bevor.
Wie sich alle genannten Änderungen zusammen letztlich de facto auf die finanzielle Situation des tschechischen Bürgers auswirken, wird nicht zuletzt auch davon abhängen, welche Regelungen die Regierung bezüglich der staatlichen Sozialleistungen trifft. So steht etwa eine umfassende Reform des Rentenwesen noch aus.