Streit um das Grenzgebiet Kasarna bleibt auch nach dem Premierministertreffen ungelöst
Die guten tschechisch-slowakischen Beziehungen werden in der letzten Zeit durch einen Streit um das Erholungsgebiet Kasarna getrübt, das sich auf der gemeinsamen Grenze befindet. Das Problem wurde während des Treffens des slowakischen Premiers Mikulas Dzurinda mit seinem tschechischen Amtskollegen Milos Zeman am Montag in Prag zwar diskutiert, jedoch noch nicht gelöst. Martina Schneibergova berichtet:
Der Streit um die Grundstücke in der slowakischen Gemeinde Makov ist offensichtlich das letzte Problem, das noch mit der Teilung des Staates zusammenhängt. Der Weiler Kasarna fiel nach der Teilung der Tschechoslowakei der Slowakei zu. Es befinden sich dort jedoch Immobilien, die Mähren gehören, die dorthin seit Jahren zur Erholung kommen. Der Streit entbrannte in dem Augenblick, als die Gemeinde Makov über den Verkauf der Grundstücke, auf denen sich die Häuser tschechischer Besitzer befanden, entschieden hat. Der Verkauf der Grundstücke wurde verwirklicht, ohne dass die slowakische Behörde die Besitzer aus Mähren informiert hätte. Die Erholungseinrichtungen in Kasarna gehören einigen Sportklubs aus der Region von Zlin. Da es die slowakischen Gesetze nach dem Zerfall der tschechoslowakischen Föderation Ausländern nicht ermöglichten, Grundstücke zu besitzen, haben die Sportklubs aus Zlin eine Bürgervereinigung in der Slowakei gegründet, an die die genannten Grundstücke übergingen. Dies bestreitet jedoch der Bürgermeister von Makov. Die Tatsache, dass die Mähren ihre Ansprüche mit einem Auszug aus dem Immobilienkataster belegen können, sei - so der Bürgermeister durch einen administrativen Fehler verursacht worden.
Der Streit um die Grundstücke stand auch während des Treffens des slowakischen Premiers Mikulas Dzurinda mit seinem tschechischen Amtskollegen Milos Zeman am Montag in Prag auf dem Programm. Zeman erklärte, sie seien beide übereingekommen, dass es einige Möglichkeiten zur Lösung der Lage gebe:
"Eine der Möglichkeiten ist es, das Investitionsschutzabkommen, das wegen eines einzigen Paragraphen bislang nicht abgeschlossen wurde, um eine entsprechende Bestimmung zu erweitern, mit der die Eigentumsinteressen beider Länder besser geschützt werden könnten. Glauben Sie mir, wir sind in den Verhandlungen über eine konkrete Lösung des Problems vorangeschritten, sogar bedeutend vorangeschritten."
Eine andere Möglichkeit bietet die Lösung des Problems auf kommunaler Ebene und so forderte Premier Dzurinda beide Seiten zu einer Zusammenkunft auf:
"Ich möchte diese Gelegenheit dazu nutzen, um die interessierten Seiten zu kultivierten, entgegenkommenden Verhandlungen aufzufordern, mit dem guten Willen, dieses Problem zu lösen."