Studie über tschechischen Weg zu sauberem und bezahlbarem Strom betont Effekt der Windenergie

Eine datenbasierte Studie hat die wichtigsten Faktoren benannt, die in Tschechien auch 2050 noch bezahlbaren Strom ermöglichen, bei gleichzeitiger Einhaltung von Klimazielen. Die Arbeit wurde am Mittwoch veröffentlicht.

Laut den Autoren sind es drei Faktoren, die den besten Weg versprechen: der Ausbau der Windenergie, Einsparungen im Verbrauch und eine Kooperation innerhalb Europas. Die Studie heißt „Wege zu sauberem und billigem Strom im Jahr 2050“ (Cesty k čisté a levné elektřině v roce 2050) und wurde von einem Expertenteam des Projekts „Fakten zum Klima“ (Fakta o klimatu) erstellt.

In der Veröffentlichung wird auch der geplante Ausbau der Kernenergie in Tschechien untersucht. Laut den Autoren lässt sich auf diesem Weg der Energiepreis eher nicht senken. Unter anderem schreiben sie:

„Der Effekt durch den Ausbau der Kernenergie ist nicht eindeutig. Dieser hängt sehr davon ab, ob es gelingt, die Kosten für den Ausbau der Atomkraft unter Kontrolle zu halten.“

Auf der anderen Seite heißt es in der Studie, dass der Bau von einem, aber höchstens zwei neuen Atom-Reaktorblöcken zum Teil den Preisdruck auffangen könne, der durch einen ungenügenden Ausbau der Windenergie entstünde. Die tschechische Regierung will bis Ende August entscheiden, wie viele neue Reaktorblöcke hierzulande entstehen sollen. Angedacht sind bis zu vier Blöcke.

Zur Windenergie schreibt das Wissenschaftler-Team, dass jegliche Erhöhung ihres Anteils an der Stromproduktion die Kosten senke. Im vergangenen Jahr deckte diese Form regenerativer Energie nur einen Prozent des Stromverbrauchs in Tschechien ab. Laut der Energieregulierungsbehörde (Energetický regulační úřad) wurden 701 Gigawattstunden Strom auf diese Weise produziert. Die Autoren der Studie betonen, dass sie aufgrund von Daten analysieren, aber keine Werbung für den einen oder anderen Energieträger machen wollen. Auf Windenergie zu verzichten, könne jedoch für Tschechien teuer werden, folgern sie in ihrem Text.

Autor: Till Janzer | Quelle: ČTK
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