Südböhmen wirbt um deutsche Touristen

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Der Kreis Südböhmen startet das Projekt „Goldsteig“. Das grenzüberschreitende Wanderwegnetz soll Zehntausende neue Touristen aus Deutschland nach Tschechien holen.

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Die neuen Wanderrouten haben insgesamt 631 Kilometer Länge, und das jeweils zur Hälfte in den Kreisen Südböhmen und Westböhmen. Das Wanderprojekt basiert auf der mittelalterlichen Tradition der Salzhandelswege. Der entsprechende Fernwanderweg aus Bayern wurde nun in Tschechien erweitert. Die Kosten in Höhe von 15 Millionen Kronen (600.000 Euro) wurden zu 85 Prozent von der EU getragen, fünf Prozent zahlte der tschechische Staat und den Rest der Kreis Südböhmen. Insgesamt steht ein 2000 Kilometer langes, tschechisch-deutsches Wanderwegenetz mit 13 Grenzübergängen zur Verfügung. Die Hauptwanderroute in Tschechien führt von Chodová Planá / Kuttenplan in Westböhmen südwärts entlang der Staatsgrenze bis zum Grenzübergang Mlaka / Bischofsreut.

Jaromír Polášek  (Foto: Archiv Travelcon)
„Das Routensystem Goldsteig besteht in Bayern seit 20 Jahren und generiert dort eine Million Euro jährlich. Wir wollen durch den Fernweg dazu beitragen, dass die Leute ihren Urlaub mit Wandern verbringen. Dies hat eine Tradition in Tschechien, und gleichzeitig gelangen wir damit auf den deutschen Markt“, sagte der Leiter der Südböhmischen Tourismuszentrale, Jaromír Polášek, am Mittwoch.

Insgesamt 1,57 Millionen Touristen haben im vergangenen Jahr in Südböhmen übernachtet. Die meisten von ihnen kamen aus Asien, den zweiten Platz belegten eben gerade deutsche Besucher. Bei der Gesamtzahl der Übernachtungen lagen die Deutschen jedoch in Front.„Deutschland ist für uns ein enorm wichtiger Markt. Wir planen dank dem Projekt Goldsteig einen Zuwachs von zehn Prozent Touristen pro Jahr, das sind also mehrere Tausend Menschen“, sagte Polášek. Außer dem Großprojekt „Goldsteig“ hält die Tourismuszentrale in diesem Jahr auch etwa sechs Bierrouten sowie Aufenthalte für Jäger und Fischer aus Deutschland und Österreich bereit.

Die Südböhmische Tourismuszentrale besteht seit 2011 und wird vom Kreis bezuschusst. Ihr Budget liegt in diesem Jahr bei 29 Millionen Kronen (1,14 Millionen Euro), das sind 5 Millionen Kronen (197.000 Euro) mehr als im Vorjahr.