Svoboda: Tore für unsere Beteiligung am Wiederaufbau des Irak sind offen
Seit genau einer Woche ist mit William Cabaniss der neue US-Botschafter in Prag im Amt - ein Diplomat, der das Vertrauen von US-Präsident George W. Bush genießt. Dies war mit Sicherheit ein ganz wesentlicher Aspekt dafür, dass der tschechische Außenminister Cyril Svoboda am Donnerstag in Begleitung des neuen US-Botschafters nach Bagdad reiste, um vor Ort mit den Vertretern der US-geführten Zivilverwaltung des Irak und des provisorischen irakischen Regierungsrats über die Beteiligung der Tschechischen Republik am Wiederaufbau des Landes zu verhandeln. Nach dem ganztägigen Verhandlungsmarathon können sich die dabei erzielten Ergebnisse durchaus sehen lassen. Näheres dazu von Lothar Martin.
"Politisch haben wir ein Maximum dafür getan, dass die Tore in den Irak nun völlig geöffnet sind. Nun liegt es an den tschechischen Unternehmern selbst, wie sie diese Chance nutzen."
Konkret handelt es sich um die Vertreter von 12 tschechischen Firmen, die ihren Außenminister begleitet haben und die die bereits zuvor eingeleiteten Verhandlungen um Aufträge in Millionenhöhe bis zum kommenden Montag nach Möglichkeit erfolgreich abschließen wollen. Welchen Branchen die tschechischen Wirtschaftskapitäne angehören bzw. in welchen Bereichen Tschechien den Irak beim Wiederaufbau unterstützen will, dazu sagte Minister Svoboda:
"Allgemein kann ich sagen, dass es den Import von Automobilen betrifft, des weiteren den Sektor Erdölraffinerien sowie den Sektor Wasserwirtschaft. Sobald die entsprechenden Verträge unterzeichnet sind, wird die Öffentlichkeit selbstredend davon in Kenntnis gesetzt."Der Berichterstatter des Tschechischen Rundfunks im Irak, Jaromír Janev, bestätigte gegenüber Radio Prag die Erfolgsaussichten insbesondere für drei tschechische Unternehmen:
"Drei Unternehmen stehen nach Information des Tschechischen Rundfunks vor der Vertragsunterzeichnung. Das Vertragsvolumen der zu vergebenden Aufträge wird ca. 100 bis 200 Millionen Dollar betragen. Es handelt sich dabei um Sublieferungen für Projekte, die US-amerikanische Firmen sicherzustellen haben. Gerade weil die Unterstützung vor Ort sowohl von Seiten der tschechischen als auch von Seiten der amerikanischen Administrative recht stark war - Botschafter Cabaniss erfreut sich bekanntlich eines großen Vertrauens von US-Präsident Bush -, daher ist die Voraussetzung gegeben, dass sich die Voraussagen erfüllen."Um welche tschechischen Firmen es sich bei der Auftragsvergabe handelt, dazu wollte auch Reporter Janev nichts sagen, da dadurch die Verhandlungen negativ beeinträchtigt werden könnten. Mehreren Informationen zufolge verbirgt sich hinter dem tschechischen Autolieferanten aber niemand anderes als die bekannten Tatra-Werke aus Koprivnice.