Täglicher Nachrichtenüberblick
Weitere Menschen in Tschechien an Covid-19 gestorben
In Tschechien sind bis Mittwochabend insgesamt sechs Menschen an Covid-19 gestorben. Laut den jeweiligen behandelnden Ärzten hatten alle Patienten schwere Vorerkrankungen, vier von ihnen waren zudem bereits älter.
Wie Gesundheitsminister Adam Vojtěch (parteilos) mitteilte, müssen derzeit etwa 20 Corona-Patienten in tschechischen Krankenhäusern intensiv versorgt werden. Bis Mittwochnachmittag wurden in Tschechien 1654 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet.
Medien: Chinesen kauften in Tschechien medizinisches Material ein
Chinesen haben in Tschechien im Januar und im Februar medizinisches Material eingekauft. Darüber informierten die Wochenzeitung Respekt und die Tageszeitung DeníkN am Montag in ihren Online-Ausgaben. Der zivile Nachrichtendienst BIS warnte damals die Regierung vor den chinesischen Einkäufen. Im März verbot die tschechische Regierung den Export bestimmter medizinischer Schutzmittel. Momentan mangelt es in Tschechien beispielsweise an Atemschutzmasken und Mundschutzbinden.
Dem Wochenmagazin Respekt zufolge versuchten die Chinesen organisiert medizinisches Material im Januar und im Februar in Tschechien einzukaufen, als die Corona-Epidemie in China den Höhepunkt erreichte. In Tschechien wurde zu der Zeit noch kein Mensch an Covid-19 positiv getestet. An den Einkäufen beteiligten sich die in Tschechien lebenden Chinesen. Einen Teil der Schutzmittel gelang es ihnen nach China auszuführen. Die Tageszeitung DeníkN informierte unter Berufung auf zwei Informationsquellen aus der Regierung und der Staatsverwaltung darüber, dass dem Nachrichtendienst zufolge die chinesische Botschaft die Einkäufe organisierte. Das Material wurde über Drittfirmen ausgeführt. Innenminister Jan Hamáček (Sozialdemokraten) hat die Existenz der Information vom Nachrichtendienst via Twitter bestätigt.
Tschechen aus Lateinamerika und von den Philippinen evakuiert
In der Nacht auf Mittwoch sind 88 Tschechen mit einem Flugzeug nach Tschechien zurückgekehrt, die wegen Coronavirus-Maßnahmen auf den Philippinen gestrandet sind. 169 Tschechen sind aus Honduras und Mexiko zurückgeflogen. Dies teilte Außenminister Tomáš Petříček (Sozialdemokraten) via Twitter mit. Das Außenministerium organisiert die Evakuierungsflüge. Weitere 300 tschechische Bürger kehren beispielsweise aus Vietnam und aus der Dominikanischen Republik zurück. Petříček zufolge evakuierte Tschechien als erstes der EU-Länder seine Bürger von der philippinischen Insel Cebu, weitere Urlauber wurden in Manila abgeholt. Nach Prag wurden auch 90 Menschen aus anderen europäischen Ländern geflogen, darunter aus Österreich und der Slowakei. Die französische Botschaft dankte Tschechien dafür, dass auch drei Franzosen nach Prag mitreisen konnten. Der britische Botschafter Nick Archer bedankte sich für die evakuierten Briten.
In Prag werden am Mittwoch auch weitere Flugzeuge landen, mit denen Tschechen aus dem Ausland evakuiert werden. Die Fluggesellschaft Smartwings, mit der das Außenministerium zusammenarbeitet, holte tschechische Bürger in Panama, Kuba, Costa Rica und Kolumbien ab. Am Wochenende sollen 130 Personen aus Peru nach Tschechien zurück fliegen. Im Ausland bleiben auch weiterhin Hunderte von tschechischen Bürgern, viele sind in Südostasien und in Australien gestrandet.
Tschechische Soldaten ziehen aus dem Irak vorübergehend ab
Die tschechische Armee hat am Dienstag ihre Soldaten aus dem Irak vorübergehend zurückgezogen. Sie begründete es mit einer wesentlichen Reduzierung der Aufgaben, mit den Sicherheitsrisiken und der Corona-Pandemie. Die Soldaten kehrten am Dienstagabend nach Tschechien zurück. Dies teilte eine Sprecherin des Generalstabs mit.
Tschechische Armee hatte im Irak eine ABC-Truppe und Offiziere, die in den internationalen Militärstäben arbeiteten. Im Irak war auch ein Ausbildungsteam der Militärpolizei tätig. Die Soldaten waren im Rahmen der Operation Inherent Resolve und der Nato-Ausbildungsmission im Irak stationiert.
Regionalpolitiker aus Bayern und Sachsen helfen Pendlern mit Unterkunft
Die Regionalpolitiker aus Bayern und Sachsen werden den tschechischen Pendlern helfen, eine Unterkunft in Deutschland zu finden und eventuell auch die Situation deren Familien zu lösen. Dies boten sie dem Hauptmann des Kreises Karlovy Vary / Karlsbad, Petr Kubis (Ano-Partei) an. Darüber informierte eine Sprecherin des Kreisamtes am Mittwoch. Die von der tschechischen Regierung getroffene Maßnahme erschwert den Pendlern die Reise in die Arbeit in Bayern und Sachsen.
Mit Hauptmann Kubis verhandelten die Regierungspräsidentin von Oberfranken, Heidrun Piwernetz, und die Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, Regina Kraushaar. Bayern und Sachsen bekundeten Kubis zufolge das Interesse daran, dass die Pendler vor allem im Gesundheitswesen und in den Sozialdiensten in Deutschland weiterhin arbeiten. Der Karlsbader Kreis wird sämtliche Informationen auch den Kreisen Ústí nad Labem / Aussig und Liberec / Reichenberg zur Verfügung stellen, aus denen auch Pendler in die Arbeit nach Deutschland reisen.
Prager Marathon wegen Coronavirus-Epidemie abgesagt
Der Prager Marathon ist wegen der Coronavirus-Epidemie abgesagt worden. Die Veranstaltung mit regelmäßig über 10.000 Läufern sollte eigentlich am 3. Mai stattfinden. Laut den Veranstaltern wird derzeit nach einem neuen Termin gesucht. Dieser soll im Herbst dieses Jahres liegen.
Der Marathon in Prag ist auch bei Profis und Breitensportlern aus dem Ausland beliebt. Schnellster Läufer bisher war 2010 der Kenianer Eliud Kiptanui. Er lief in einer Zeit deutlich unter 2:06 Stunden ins Ziel.
Das Wetter am Donnerstag, 26. März
Am Donnerstag ist es in Tschechien überwiegend heiter. Die Tageshöchsttemperaturen steigen auf 8 bis 12 Grad Celsius.