Täglicher Nachrichtenüberblick
Tschechien trauert um Karel Gott
Karel Gott habe sein Leben ganzen Generationen geschenkt. So reagierte Tschechiens Staatspräsident Miloš Zeman auf den Tod der Schlagerlegende Karel Gott. Die Nachricht von seinem Tod sei eine traurige Nachricht für Tschechien. Er sei einer der größten Tschechen gewesen, schrieb wiederum Premier Andrej Babiš. Tschechiens Außenminister Tomáš Petříček bemerkte, dass kaum jemand anderer so viel für den guten Namen Tschechiens in der Welt getan habe, wie Karel Gott. Kulturminister Lubomír Zaorálek bezeichnete den Sänger als außergewöhnliche Persönlichkeit, die die Menschen zusammenbringen konnte. Auch Politiker der Opposition würdigten die Person Karel Gott und das Werk des Musikers.
Karel Gotts Geburtsstadt Plzeň / Pilsen versieht sämtliche Fahnen an Verwaltungsgebäuden mit Trauerflor. Die Fans des verstorbenen Schlagersängers bringen Blumen zur Prager Villa, wo er gelebt hat. An Karel Gott erinnern sich auch die Bewohner von Doubice in Nordböhmen, wo er ein Wochenendhaus hatte.
Die Schlagerlegende Karel Gott starb am Dienstagabend im engsten Kreis seiner Familie, wie tschechische Medien am Mittwoch meldeten. Erst im Juli feierte der wichtigste Sänger der tschechischen Musik seinen 80. Geburtstag. Vor wenigen Wochen wurde bei ihm jedoch eine akute Leukämie festgestellt.
Visegrád-Präsidenten treffen sich auf Schloss Lány
Am Mittwoch beginnt ein zweitägiges Treffen der Präsidenten der Visegrád-Staaten auf Schloss Lány. Hauptthema der Gespräche soll die Rolle der Gruppe innerhalb der Europäischen Union nach dem Brexit sein. Außerdem wollen die Staatsoberhäupter von Tschechien, Polen, Ungarn und der Slowakei über den kommenden Finanzrahmen der EU sowie über gemeinsame Infrastrukturprojekte diskutieren.
Derzeit sitzt Tschechien dem Verbund der vier mitteleuropäischen Staaten vor. Prag will sich in dieser Zeit für eine engere Zusammenarbeit der Visegrád-Gruppe innerhalb der EU und Nato einsetzen. Eine weitere Priorität Tschechiens ist die Annährung der Westbalken-Staaten an die euroatlantischen Strukturen.
Aktivist Wong Yik-mo: In Hongkong wird Kampf gegen Totalitarismus geführt
Während die Länder Mitteleuropas vor 30 Jahren den Eisernen Vorhang niedergerissen haben, spielte sich zur selben Zeit in China das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens ab. Die Hoffnung auf Demokratie in China ist damit für viele Jahre unterdrückt worden. Das sagte der Aktivist aus Hongkong Wong Yik-mo am Mittwoch auf einer Konferenz, die von der Václav-Havel-Bibliothek in Prag veranstaltet wurde. In Hongkong werde in der Gegenwart Kampf zwischen dem Totalitarismus und der Freiheit geführt, so der Protestführer. Wong Yik-mo forderte die anderen Länder auf, sich auf die Seite der Demonstranten in Hongkong zu stellen.
Mit der Situation in China befasste sich auch Enver Can, der auf der Konferenz den Träger des Václav-Havel-Menschenrechtspreises, Ilham Tohti, vertritt. Der Regierungskritiker Tohti, der sich für die Rechte der Uiguren in China einsetzt, sitzt im Gefängnis. Die chinesische Politik gegenüber den Uiguren sei nichts anderes als ein Kulturgenozid, eine Bemühung, deren einzigartige Sprache, Bräuche und deren Glauben zu liquidieren, sagte Can in Prag.
Causa H-System: Geschädigte scheitern vor Verfassungsgericht
Ein Teil der Geschädigten in der Betrugscausa rund um das bankrotte Bauunternehmen H-System hat juristisch eine schwere Niederlage erlitten. Das Verfassungsgericht lehnte am Dienstag eine Klage der ehemaligen Kunden wegen der Zwangsräumung ihrer Häuser abgelehnt. Konkret geht es um diejenigen Hausbesitzer, die im Interessensverband Svatopluk organisiert sind. Der Konkursverwalter kann die betroffenen Häuser nun zugunsten aller Geschädigten veräußern.
Nach einem Urteil des Obersten Gerichtes sollen die ehemaligen Kunden der bankrotten Firma H-System ihre einst in der Umgebung von Prag erworbenen Häuser binnen eines Monats räumen. Und das, obwohl einige von ihnen ihre Wohnungen und Häuser nach der Firmenpleite von H-System selbst fertiggebaut haben. Dieser Schritt war rechtlich jedoch problematisch.
Kellner weiterhin reichster Tscheche
Laut dem Finanzmagazin Forbes ist Petr Kellner weiterhin der reichste Tscheche. Der Eigentümer der Investmentgruppe PPF kommt auf ein geschätztes Vermögen von 350 Milliarden Kronen (13,6 Milliarden Euro). Eine entsprechende Rangliste veröffentlichte die Tschechien-Ausgabe der US-Zeitschrift am Mittwoch.
Auf Platz zwei folgt der Immobilien-Magnat Radovan Vítek, den dritten Rang belegt der Chef der Finanzgruppe KKCG Karel Komárek. Tschechiens Premier Andrej Babiš rutschte mit seinem Vermögen von geschätzten 70 Milliarden Kronen (2,7 Milliarden Euro) von Platz zwei auf Platz vier.
Tennis: Kvitová im Viertelfinale in Peking
Petra Kvitová hat das Viertelfinale in Peking erreicht. Die zweimalige Wimbledon-Siegerin hat sich am Mittwoch gegen Belinda Bencic aus der Schweiz mit 6:3 und 6:3 durchgesetzt. Im Viertelfinale trifft Kvitová auf Ashleigh Barty aus Australien, die die Chinesin Zheng Saisai besiegt hat.
Falls die 29-jährige Kvitová das Halbfinale in Peking erreicht, sichert sie sich die Teilnahme an den WTA-Finals in Shenzhen.
Das Wetter am Donnerstag, 3. Oktober
Am Donnerstag ist es in ganz Tschechien bedeckt mit Regenschauern, in Lagen um 1200 Meter mit Schneeschauern. Gegen Abend klart es jedoch auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 9 bis 13 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter werden 4 Grad Celsius erreicht.