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Vor EU-Gipfel: Tusk appelliert in Prag zu Einigkeit in Flüchtlingskrise

Vor dem bevorstehenden EU-Gipfel hat Ratspräsident Donald Tusk die Einigkeit der Mitgliedsländer beschworen. Die Flüchtlingskrise könne nur gemeinsam gelöst werden, betonte Tusk nach Gesprächen mit Tschechiens Premier Bohuslav Sobotka am Dienstag in Prag. Dabei würdigte der Ratspräsident den Vorstoß der Visegrád-Gruppe zur Unterstützung Mazedoniens. Die Hilfen könnten angesichts der humanitären Lage auf dem Balkan durchaus an Bedeutung gewinnen. Zugleich verwies Tusk auf andere Staaten der EU, die möglicherweise noch mehr Hilfe brauchen. Sobotka sagte, auch die Staaten auf dem Westbalkan müssten in eine Lösung mit einbezogen werden. Die Visegrád-Gruppe hat am Montag einen „Plan B“ vorgeschlagen, um die Zuwanderung zu begrenzen. Er sieht eine Sicherung der griechisch-mazedonischen Grenze vor, falls Griechenland und Türkei nicht in der Lage sind, die Zuwanderung an Flüchtlingen zu verringern.

Visegrád-Staaten sehen noch Probleme bei Briten-Kompromiss

Tschechien, Polen, Ungarn und die Slowakei haben noch Vorbehalte gegen einzelne EU-Reformforderungen der britischen Regierung. Das sagte der tschechische Ministerpräsident Bohuslav Sobotka am Dienstag nach dem Treffen mit EU-Ratspräsident Donald Tusk in Prag. Als ein Problem nannte er den Umfang der Einschränkungen bei den Sozialleistungen für EU-Ausländer. Änderungsbedarf sieht Sobotka auch bei der Frage, wann und für wie lange die sogenannte „Notbremse“ bei besonders starker Zuwanderung gezogen werden darf. Grundsätzlich wollten die vier Visegrád-Staaten Großbritannien in der EU halten, so Sobotka. Die vier Länder hatten sich am Montag auf eine gemeinsame Position zu den britischen Plänen verständigt.

Ratspräsident Tusk warb am Dienstag in Prag für seinen Reformentwurf, über den beim EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag diskutiert werden soll, und nannte ihn „fair und ausgewogen“. Den Zugang zu Sozialleistungen macht er als „sensibelste Frage“ für die EU-Staaten in Mittel- und Osteuropa aus. In Großbritannien leben unter anderem Zehntausende Tschechen und Hunderttausende Polen.

Sobotka: Sozialdumping muss gesamteuropäisch bekämpft werden

Kampf gegen Sozialdumping kann nicht auf nationale Maßnahmen zum Schutz des eigenen Arbeitsmarktes beschränkt werden. Dies sagte Tschechiens Premier Bohuslav Sobotka am Dienstag in Prag. In erster Linie sei es notwendig die vorhandenen Regeln einzuhalten, statt neue zu schaffen. Die Arbeitnehmerfreizügigkeit ist laut Sobotka die Bedingung für die Konkurrenzfähigkeit der EU. Der Vorwurf des Sozialdumpings richtet sich an Länder, die sich mit niedrigerem Lohnniveau sowie geringeren Arbeitsschutzmaßnahmen und Sozialleistungen Wettbewerbsvorteile verschaffen. Die Visegrád-Gruppe aus Tschechien, Ungarn, Polen und der Slowakei verhandelt am Dienstag in Prag mit Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften über ein Paket zur Unterstützung der Mobilität von Arbeitnehmern.

Wirtschaftswachstum lag laut Schätzung 2015 bei 4,3 Prozent

Das tschechische Wirtschaft hat im vergangenen Jahr um 4,3 Prozent zugelegt, und damit so viel wie seit 2007 nicht mehr. Dies besagt die vorläufige Schätzung des Bruttoinlandsprodukts, die das tschechische Statistikamt am Dienstag veröffentlicht hat. Im letzten Quartal 2015 lag das Wachstum allerding mit 3,9 Prozent etwas niedriger. Für den Rückgang sind laut der Statistiker unerwartete Ereignisse im Energiesektor und in der chemischen Industrie verantwortlich. Zuletzt hatte die Konjunktur in Tschechien vor der Wirtschaftskrise derart stark angezogen, damals lag das BIP bei über 5 Prozent. Nach mehreren Jahren Stagnation und Rückgang war erstmals 2014 wieder ein Wirtschaftswachstum verzeichnet worden.

Kanada verschärft Regeln für visafreien Verkehr – sie gelten auch für Tschechien

Kanada will die Einreisebestimmungen für Ausländer verschärfen. Die Maßnahme wird auch Bürger europäischer Staaten betreffen, die kein Visum für die Einreise in das nordamerikanische Land brauchen. Darüber informierte die Presseagentur AFP am Dienstag. Ab 15. März müssen auch tschechische Bürger bei der Reise nach Kanada eine elektronische Einreisegenehmigung vorlegen. Die Genehmigung, die der Besucher mit Hilfe eines elektronischen Formulars beantragen kann, gilt fünf Jahre.

Caritas in Brünn sammelt für Flüchtlinge in Griechenland

Die Diözesan-Caritas in Brno / Brünn hat eine Spendenaktion für Flüchtlinge in Griechenland gestartet. In der Caritas-Sammelstelle Baltazar in der Rosická-Straße in Brünn können Sach- und Geldspenden abgegeben werden. Am dringendsten benötigt werden Babywindeln, Babynahrung, haltbare Lebensmittel, Frühjahrs- und Sommerkleidung sowie Schuhe für Kinder und Erwachsene. Medizinische Hilfsmittel wie elastische Binden oder Verbandsmaterial sollen nicht einzeln, sondern paketweise gekauft werden. Dies teilte die Caritas-Sprecherin Diana Tuyet-Lan Kosinová mit. Die Sammlung wurde nach der Rückkehr von Caritas-Mitarbeitern aus Griechenland und Mazedonien eröffnet. Die tschechische Organisation unterstützt die griechische Caritas und eine Klinik in Athen. Koordinator Filip Habrman erklärte, die Situation in Griechenland sei am schwierigsten. Viele Flüchtlinge aus Afrika setzten ihre Reise nicht fort und blieben im Land. Um diese Flüchtlinge kümmere sich die griechische Caritas, die vom Staat keine Förderung bekomme und komplett auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen sei, so Habrman.

Fußball-Atlas schlägt Krim Russland zu - Ukraine verärgert

Nach der Veröffentlichung eines Fußball-Atlasses der Welt sieht sich ein tschechischer Verlag mit Kritik der Ukraine konfrontiert. Der Botschafter der Ex-Sowjetrepublik habe sich offiziell beschwert, dass die Krim auf einer Karte Russland zugeschlagen worden sei, bestätigte der traditionsreiche Otto-Wissenschaftsverlag in Prag am Dienstag. Russland hatte die Schwarzmeer-Halbinsel 2014 annektiert. Man habe nicht die Absicht, das Buch vom Markt zu nehmen, sagte Verlagslektor Jaroslav Havel der Deutschen Presse-Agentur. Zur Zeit der Drucklegung hätten die Vereine der Krim in der russischen Liga spielen sollen, was der Weltfußballverband FIFA erst später untersagt habe, hieß es. Genauso würden etwa Israel und Kasachstan im Atlas in der Kategorie Europa aufgeführt. Die Entscheidung sei nach sportlichen, nicht nach politischen Kriterien gefallen, betonte der Verlag.

Nationalmuseum präsentiert neu entdecktes Gemeinschaftswerk von Mozart und Salieri

In Prag ist erstmals ein neu entdecktes Gemeinschaftswerk von Wolfgang Amadeus Mozart und Antonio Salieri erklungen. Ein Cembalist spielte am Dienstag auf einer Pressekonferenz das Stück „Per la ricuperata salute di Ophelia“. Es war im Januar in den Beständen des tschechischen Nationalmuseums aufgetaucht. Wie Museumssprecherin Kristina Kvapilová mitteilte, handelt es sich um einen Druck, der in den 1950ern in das Museum kam. Der deutsche Musikwissenschaftler und Komponist Timo Jouko Herrmann wies das Museum bei Recherchen auf die Einzigartigkeit der Notenblätter hin. Es sei ein unglaubliches Ereignis, nach mehr als 200 Jahren eine verschwundene Komposition zu hören, sagte Museumsdirektor Michal Lukeš.

In Prag beginnt Festival spanischer Filme La Película

Im Prager Kino Světozor beginnt am Dienstagabend das Festival für spanischsprachigen Film „La Película“. Zur Eröffnung kommt der spanische Filmregisseur Julio Medem, der seinen Film „Ma Ma“ präsentiert. Als tschechische Premiere wird bei dem Festival der Film „Argentina“ von Regisseur Carlos Saura aufgeführt. Besondere Aufmerksamkeit erhält die baskische Filmproduktion, die in letzter Zeit Erfolge bei internationalen Festivals feiert. Gezeigt werden auch Filme aus Lateinamerika, darunter auch der Film „Der Perlmuttknopf“, der die Zuschauer zu den letzten patagonischen Indianern in Chile führt.

Das Festival findet in Prag bis zum 21. Februar statt, danach werden die Filme in Brno / Brünn, in Hradec Králové / Königgrätz und Anfang März in Ostrava / Ostrau gezeigt.

Biathlon: Kartenverkauf für Weltcup in Nové Město beginnt

Der Kartenverkauf für den Biathlon-Weltcup, der vom 16. bis 18. Dezember dieses Jahres in Nové Město na Moravě veranstaltet wird, hat am Montag begonnen. Auf dem Programm stehen am Freitag die Sprints, am Samstag die Verfolgung und am Sonntag der Massenstart. Das Programm wird aber erst im September präzisiert. Die Karten sind bei Ticketstream erhältlich.

In der Vysočina-Arena fand 2013 die Biathlon-WM statt. Vor einem Jahr wurde dort der Weltcup veranstaltet. Das ausverkaufte Stadion in Nové Město na Moravě habe die Biathlon-Fans damals wortwörtlich begeistert, erklärte der Vorsitzende des Organisationskomitees Jiří Hamza. Seit Januar bekomme er viele Fragen, wann der Ticketverkauf beginne, erklärte der Organisator. Darum habe sich das Komitee entschieden, den Fans entgegenzukommen und den Vorverkauf bereits jetzt zu starten, so Hamza.

Das Wetter am Mittwoch, 17. Februar

Am Mittwoch ist es in Tschechien überwiegend bedeckt mit Niederschlägen. In Böhmen fällt ab 400 Metern Schnee, in Mähren und Schlesien muss überwiegend mit Regen gerechnet werden. Gegen Abend nehmen die Schnee- und Regenschauer ab. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 0 bis 4 Grad Celsius, in Mähren und Schlesien bis zu 7 Grad Celsius.