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Transparency International: Korruption in Tschechien stark zurückgegangen

Die Korruption ist in Tschechien im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen. Dies geht aus dem weltweiten Korruptionsindex hervor, den Transparency International am Mittwoch veröffentlicht hat. Tschechien verbesserte sich um 16 Plätze vom 53. auf den 37. Rang. Damit setzt sich der positive Trend vom Vorjahr fort, als Tschechien bereits um vier Plätze vorgerückt war. Im europäischen Vergleich findet sich das Land allerdings weiterhin auf den hinteren Plätzen. Unter den 28 EU-Ländern sowie Island, Norwegen und der Schweiz belegt Tschechien den 22. Rang nach Platz 25 im Vorjahr.

Insgesamt wurden 168 Länder untersucht. Der sogenannte Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) von Transparency International basiert auf Untersuchungen und Einschätzungen verschiedener internationaler Institutionen. Auch 2015 behauptete Dänemark seinen Spitzenplatz als Land mit der niedrigsten Korruption. Insgesamt wurde ein positiver Trend verzeichnet, weil sich weltweit mehr Staaten verbesserten als verschlechterten.

Zemans Kalaschnikow-Äußerung kommt nicht vors Abgeordnetenhaus

Die Kalaschnikow-Äußerung von Präsident Zeman wird nicht vom tschechischen Abgeordnetenhaus behandelt. Den Vorschlag der oppositionellen Bürgerdemokraten unterstützen am Mittwochmorgen 75 von 168 Abgeordneten, darunter auch einige Koalitionsvertreter der Sozialdemokraten, Ano-Partei und Christdemokraten. Dagegen votierten 59 Abgeordnete. Mit Äußerungen bei einer Bürgerdiskussion hatte Staatspräsident Zeman in dieser Woche für massive Kritik gesorgt. Auf die Frage, wie man Premier Sobotka abberufen könne, antwortete Zeman am Montag: „Demokratisch durch Wahlen, oder undemokratisch mit einer Kalaschnikow“. Premier Sobotka bezeichnete die Äußerungen als dumm und überflüssig. Der Präsident habe bereits alle möglichen Grenzen überschritten, sagte der Oppositionspolitiker František Laudát. Ex-Finanzminister Miroslav Kalousek sagte, Zeman habe sich offensichtlich nicht unter Kontrolle.

Premier Sobotka warnt vor Verbreitung von Hass

Der tschechische Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) ist davon überzeugt, dass es in der Verantwortung aller Bürger liegt, die Verbreitung des Bösen zu verhindern. Dies sei umso wichtiger in einer Zeit, in der Extremisten und Rassisten Hass und Angst in der Gesellschaft verbreiteten. Dies teilte Sobotka am Mittwoch via Facebook anlässlich des Holocaust-Gedenktags mit. Schreckliche Taten dürfen dem Premier zufolge nicht vergessen werden. Sobotka nahm gemeinsam mit seinem slowakischen Amtskollegen Robert Fico und dem slowakischen Präsident Andrej Kiska am Dienstag an der Eröffnung eines Holocaust-Museums in Sereď unweit von Bratislava teil.

Das Andenken der Holocaust-Opfer ehrte am Mittwoch das Abgeordnetenhaus des tschechischen Parlaments mit einer Schweigeminute. Eine Gedenkveranstaltung fand im Senat des Parlaments statt.

Tscheche Boček ist Sondervertreter für Migration beim Europarat

Der Botschafter Tschechiens beim Europarat, Tomáš Boček, ist neuer Sondervertreter für Migration und Flüchtlinge. Dies teilte der Europarat am Mittwoch auf seiner Webseite mit. Die Entscheidung traf der Generalsekretär des Europarats, Thorbjørn Jagland. Die Funktion wurde eingerichtet, weil Informationen über die Verletzung von Menschenrechten der Einwanderer in Europa vorliegen. Die Aufgabe des Sondervertreters ist es, Informationen zur Einhaltung der Menschenrechte gegenüber den Flüchtlingen zu sammeln und zu analysieren. Dies soll dem Europarat ermöglichen, Mitgliedsländern zu helfen, für die es aufgrund hoher Flüchtlingszahlen schwierig ist, die Grundrechte der Einwanderer zu garantieren.

Extremistische Veranstaltungen in Tschechien nehmen zu

Die öffentliche Präsenz von politischen Extremisten in Tschechien nimmt zu. Nach einem Bericht des Innenministeriums, der am Mittwoch veröffentlicht wurde, haben Extremisten 2015 insgesamt 323 Veranstaltungen durchgeführt, und damit 44 mehr als 2014. Vor allem Rechtsextremisten und Populisten würden versuchen, mit dem Thema Flüchtlingskrise neue Anhänger zu gewinnen, heißt es in dem Bericht. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 144 Veranstaltungen von Linksextremisten, 119 von Rechtsextremisten und 60 von Populisten registriert. Abgenommen hat hingegen die Zahl der extremistischen Straftaten um 26 auf nunmehr 175.

Umfrage: Merkel in Tschechien unbeliebter als Putin

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist in Tschechien weniger beliebt als der russische Präsident Wladimir Putin. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Prager Instituts STEM hervor. 24 Prozent der Befragten beurteilten demnach die Arbeit der CDU-Politikerin positiv. Vor drei Jahren waren es noch 72 Prozent. Den Grund für den Rückgang sehen die Meinungsforscher in der Flüchtlingskrise. Kremlchef Putin bewerteten 37 Prozent der Befragten positiv. Am besten schnitt in der Umfrage Papst Franziskus mit einem Wert von 74 Prozent ab, gefolgt vom slowakischen Premier Robert Fico mit 67 Prozent. Ungarns umstrittener Regierungschef Viktor Orban kam auf 45 Prozent. Die Umfrage wurde Anfang Dezember 2015 unter 1014 Menschen durchgeführt.

Präsident Zeman ruft Regionalwahlen für Oktober aus

Die Regionalwahlen für die Volksvertreter in den tschechischen Kreisen finden voraussichtlich im Oktober statt. Dies teilte Präsident Miloš Zeman am Mittwoch während seines Besuchs im südmährischen Kreis mit. Auch die vergangenen Regionalwahlen fanden im Oktober statt. 2012 holten die Sozialdemokraten mit 23,6 Prozent den höchsten Stimmenanteil in den Kreisen. Die Kommunisten erhielten 20 Prozent, die Bürgerdemokraten zwölf Prozent der Stimmen.

Polizei ermittelt gegen Eishockeytrainer Růžička wegen Veruntreuung

Die Prager Polizei ermittelt wegen Veruntreuung gegen Eíshockeytrainer Vladimír Růžička. Die Affäre um den ehemaligen Nationaltrainer begann letztes Jahr kurz vor der Eishockey-WM in Prag. Ein Unternehmer behauptete, er habe dem Trainer vor einigen Jahren eine halbe Million Kronen (18500 Euro) bezahlt, um seinen Sohn bei Slavia Prag spielen zu sehen. Růžička sagte jedoch, es habe sich damals um Sponsorengeld gehandelt, das aber nicht in die Buchhaltung des Vereins eingetragen wurde. Der Trainer gab dem Unternehmer das Geld später zurück. Beim Polizeiverhör räumte der Trainer der Tageszeitung Mladá fronta Dnes zufolge ein, dass ihn der Unternehmer erpresste. Růžička erklärte, der Mann habe von ihm 1,1 Million Kronen (40.700 Euro) dafür verlangt, dass er als Slavia-Trainer die Eishockey-Karriere seines Sohns vereitelt habe. Růžička erstattete aus dem Grund eine Strafanzeige gegen den Mann. Die Polizei legte sie jedoch ad acta. Eine Strafanzeige gegen den Trainer erstattete wiederum der Betreiber des Internetportals Protikorupcnilinka.cz Jiří Jehlička. Růžička trat wegen der Causa Anfang Juni vom Posten des Nationaltrainers zurück. Er ist momentan Trainer des Extraligaklubs HC Piráti Chomutov.

Stadt Jáchymov begeht 500. Gründungstag

Die Bergstadt Jáchymov / Sankt Joachimsthal begeht in diesem Jahr ihren 500. Gründungstag. Aus dem Anlass bereitet die Stadt eine Reihe von Veranstaltungen vor. Die Feierlichkeiten werden am Wochenende vom 19. bis 21. August ihren Höhepunkt erreichen. Das Datum wurde mit Rücksicht auf den Namenstag von Sankt Joachim gewählt, der früher am 16. August gefeiert wurde. Dies teilte Petr Fiala im Namen der Kommission mit, die die Feierlichkeiten vorbereitet. Im Informationszentrum im Rathaus können die Besucher der Stadt Souvenirs kaufen, die an das Jubiläum erinnern.

Jáchymov wurde 1516 von den Grafen Schlick am Ort gegründet, wo große Silbervorkommen entdeckt wurden. Schon 1520 wurde es vom böhmischen König Ludwig II. zur freien Bergstadt erhoben. 1906 wurde in Jáchymov das erste Radon-Heilbad auf der Welt eröffnet. In den 1950er Jahren wurden in Jáchymov kommunistische Arbeitslager errichtet. Die politischen Gefangenen mussten dort radioaktives Uran teilweise mit bloßen Händen abbauen.

Ständetheater feiert Mozarts 260. Geburtstag

Das Prager Ständetheater erinnert an diesem Mittwoch an den 260. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart. Bei dem Galakonzert mit der slowakischen Sopranistin Simona Houda-Šaturová gibt es einen Querschnitt aus dem Schaffen des österreichischen Komponisten. Unter dem Taktstock des deutschen Dirigenten Rolf Beck spielt das Orchester des Prager Nationaltheaters. Mit dem Prager Ständetheater ist Mozart eng verbunden, weil seine beiden Opern „Don Giovanni“ (1787) und „La clemenza di Tito“ (1791) dort ihre Uraufführung erlebten. Im Gedenken an Mozart finden vom 17. bis zum 24. April weitere Veranstaltungen in Prag statt. Geplant ist außerdem eine musikwissenschaftliche Konferenz zum Thema „Mozart und Prag“ sowie Opernaufführungen und Vorstellungen im Konzerthaus Rudolfinum.

Tennis: Hlaváčková und Hradecká im Finale der Australian Open

Das tschechische Damen-Doppel Andrea Hlaváčková und Lucie Hradecká steht im Finale der Australian Open. In Melbourne besiegte das Duo am Mittwoch die Chinesinnen Xu Yi Fan und Zheng Saisai mit 3:6, 6:3 und 6:1. Im Finale treffen die Tschechinnen nun auf die topgesetzten Martina Hingis (Schweiz) und Sania Mirza (Indien), die das tschechisch-deutsche Duo Karolína Plíšková und Julia Görges mit 6:1 und 6:0 besiegten. Für Hlaváčková und Lucie Hradecká ist es das fünfte gemeinsame Finale bei einem Grand-Slam-Turnier. Durchsetzen konnten sie sich 2011 bei den French Open und bei den US Open 2013. 2012 verloren sie das Endspiel in Wimbledon und bei den US Open.

Tennis: Halep wird im Fed Cup gegen Tschechien spielen

Die rumänische Tennisspielerin Simona Halep hat ihre geplante Nasenoperation verschoben und wird doch in der ersten Fed-Cup-Runde gegen das Team Tschechiens spielen. Im rumänischen Fed-Cup-Team sind neben der Weltranglisten-Zweiten Halep die Spielerinnen Irina-Camelia Begu, Monica Niculescu und Andreea Mitu. Die Begegnung findet am 6. und 7. Februar in Cluj statt.

Das Wetter am Donnerstag, 28. Januar

Am Donnerstag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt, in Mähren muss mit Nebel gerechnet werden. Vom Nordwesten her kann es gebietsweise regnen, ab 900-Meter-Lagen geht der Regen in Schnee über. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen sieben und elf Grad Celsius, in Südmähren werden 13 Grad Celsius und ab 1000 Metern nur fünf Grad Celsius erreicht.