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Attentat in Afghanistan hat fünftes Opfer aus Tschechien gefordert – getötete Soldaten werden mit militärischen Ehren beigesetzt

Der tschechische Soldat, der bei dem Selbstmordanschlag am Dienstag vergangener Woche in Afghanistan schwer verletzt wurde, verstarb am Montag an den Folgen dieser Verletzungen. Dadurch sind bei dem Attentat vor sechs Tagen während einer Patrouille bei Bagram im Osten Afghanistans insgesamt fünf tschechische Soldaten der Isaf-Schutztruppe ums Leben gekommen. Die Bombe riss auch zwölf afghanische Zivilisten in den Tod, darunter angeblich mehrere Kinder.

Die vier tschechischen Soldaten, die bei dem Selbstmordanschlag direkt getötet wurden, werden mit militärischen Ehren beigesetzt. Dies gab eine Sprecherin des Generalstabs der Tschechischen Armee bekannt. Die Beerdigungen finden zwischen Donnerstag dieser Woche und Montag kommender Woche statt. Der fünfte Soldat, der am Montag im Prager Militärkrankenhaus verstarb, war erst am Sonntag per Flugzeug in Prag eingetroffen. Zuvor war er auf dem amerikanischen Stützpunkt in Bagram mehrfach operiert worden. Als er in Prag eintraf, hieß es, der Zustand des Verletzten sei weiter „sehr ernst“. An welchem Tag er beigesetzt wird, ist noch offen.

Verletzter tschechischer Soldat soll diese Woche heimgeflogen werden

Der tschechische Soldat, der bei Angriffen bewaffneter Aufständischer auf seine Patrouille in der Nacht auf Sonntag in Afghanistan verletzt wurde, könnte schon in den nächsten Tagen nach Tschechien ausgeflogen werden. Das gab der tschechische Verteidigungsminister Martin Stropnický am Montag bekannt. Der Gesundheitszustand des 26-Jährigen ist stabil. Bei dem Angriff nahe dem amerikanischen Stützpunkt Bagram im Osten des Landes hatte er mittelschwere Verletzungen erlitten. Daraufhin sei er in einem Militärkrankenhaus operiert worden. Wie Verteidigungsminister Stropnický bemerkte, solle nun der Einsatzcharakter der tschechischen Patrouillen in Afghanistan vorübergehend geändert werden. Der Grund dafür seien die sich in letzter Zeit häufenden Anschläge auf die Isaf-Schutztruppe in dieser Region Afghanistans, sagte der Minister. Er vor sechs Tagen sind hier fünf tschechische Soldaten bei einem Selbstmordanschlag der Taliban getötet worden.

Koalitionsspitzen beraten über tschechischen Kandidat/in für EU-Kommission

Die Koalitionsspitzen kommen am Montag zusammen, um über den tschechischen Kandidaten für den Posten eines EU-Kommissars zu beraten. Premier Bohuslav Sobotka will, dass der Kandidat oder die Kandidatin noch diese Woche ausgewählt wird. Sobotka sagte dies unter dem Verweis auf die Wahl des neuen Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, die am Mittwoch dieser Woche stattfinden soll.

Derzeit stehen vor allem zwei Kandidaten für den tschechischen EU-Kommissar zur Diskussion. Die Sozialdemokraten favorisieren den ehemaligen Finanzminister Pavel Mertlík, die Partei Ano hat wiederum am vergangenen Freitag Regionalentwicklungsministerin Věra Jourová ins Spiel gebracht. Manche Stimmen sprechen angeblich auch davon, dass der derzeitige EU-Erweiterungskommissar Štefan Füle für eine weitere Amtszeit vorgeschlagen werden könnte.

Finanzministerium will Haushaltslücken durch Anleihen schließen

Das Finanzministerium in Prag plant die Herausgabe von Anleihen in Höhe von umgerechnet 24,5 Milliarden Euro. Etwas über sieben Milliarden Euro sollen dabei für die Begleichung des Haushaltsdefizits verwendet werden, das in der Summe im vergangenen und in diesem Jahr zustande kommt. Den größeren Betrag von umgerechnet 17,5 Milliarden Euro will das Ministerium einsetzen, um damit die erwarteten Haushaltslöcher in den Jahren 2015 und 2016 zu stopfen. Das geht aus den Gesetzentwürfen für das staatliche Schulscheinprogramm von 2013 bis 2016 hervor, die vom Finanzministerium erarbeitet wurden.

Fünf Böhmerwaldorte reichen Klage gegen Umweltministerium ein

Fünf Städte und Gemeinden aus dem Böhmerwald haben beim Prager Verwaltungsgericht eine Klage gegen das Umweltministerium eingereicht. Die Klage bezieht sich auf das Vorhaben des Ministeriums, den Böhmerwald als Naturschutzgebiet wieder stärker zu schützen. Das brachte Umweltminister Richard Brabec erst am vergangenen Donnerstag erneut zum Ausdruck, als er mit seinem bayerischen Amtskollegen eine engere Zusammenarbeit beim Umweltschutz in den Nationalparks Bayerischer Wald und Böhmerwald (Šumava) vereinbarte. Die Städte- und Gemeinde-Vertreter behaupten indes, dass der verstärkte Naturschutz die Entfaltung ihrer Kommunen behindere und das Leben ihrer Einwohner einschränke. Die Klage wird zudem vom Verband der Gemeinden des Nationalparks Böhmerwald unterstützt. Seit Jahren erhoffen sich örtlicher Unternehmer durch wirtschaftliche Projekte eine Verbesserung ihrer Investitionsvorhaben. Dazu sollen allerdings viele Hektar Wald gerodet werden.

Aero Vodochody soll Kampfflugzeuge verkaufen und will neuen Albatros bauen

Die tschechische Flugzeugbaufirma Aero Vodochody wartete am Montag mit zwei vielversprechenden Neuigkeiten auf. Zum einen hat die privatisierte Aktiengesellschaft mit dem Verteidigungsministerium eine Vereinbarung über den Weiterverkauf der nicht mehr benötigten Kampfflugzeuge vom Typ L-159 abgeschlossen. Dem Abkommen zufolge erhält Aero Vodochody die Flugzeuge vom Staat, um sie danach an die amerikanische Firma Draken International zu verkaufen. Mit den Amerikanern habe Aero Vodochody bereits einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet, näheres zum Kontrakt werde offiziell am Mittwoch bei einer Flugmesse in Großbritannien bekanntgegeben, sagte Firmen-Vizechef Petr Kudrna am Montag vor Journalisten. Die tschechische Armee bemüht sich schon seit Jahren, die nicht mehr eingesetzten Flugzeuge loszuwerden. Die Amerikaner wollen für 14 dieser Flugzeuge umgerechnet 8 bis 9,1 Millionen Euro zahlen, der genaue Preis werde erst dann ausgehandelt, wenn die derzeit konservierten Flugzeuge von den Amerikanern gründlich in Augenschein genommen werden, ergänzte Kudrna.

Zudem könnte die Firma Aero Vodochody womöglich schon bald auch auf einen Erfolg beim Bau von Übungsflugzeugen verweisen. Die Modernisierung der Maschine, die auf der Basis des legendären Modells Albatros entstehen soll, dürfte bis zum Jahr 2018 abgeschlossen sein. Dann soll das neue Übungsflugzeug auf den Markt kommen, informierte Aero-Vizechef Kudrna am Montag vor Journalisten.

Tschechiens Pkw-Produktion um über zehn Prozent gestiegen

Die Pkw-Produktion in Tschechien ist im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 10,3 Prozent gestiegen, und zwar auf knapp 635.000 Fahrzeuge. Hersteller Škoda erhöhte seine Produktion um 24 Prozent auf fast 392.000 Autos und verbucht damit einen Marktanteil von 62 Prozent. In größerem Abstand folgen Hyundai und TPCA mit einem Anteil von 25 beziehungsweise 13 Prozent. Hyundai konnte dabei seine Produktion um drei Prozent auf rund 160.000 Wagen steigern. Die Firma TPCA, ein Zusammenschluss der Kleinwagenproduktion von Toyota, Peugeot und Citroen, hingegen musste einen Rückgang von 20 Prozent einstecken – wegen des Anlaufs einer neuen Modellserie kam das Konsortium nur auf die Herstellung von 83.000 Autos.

Das geht aus den Daten des tschechischen Verbandes der Automobilindustrie (SAP) hervor, der am Montag die Halbjahresergebnisse der tschechischen Fahrzeugproduktion veröffentlicht hat. Für das gesamte Jahr 2014 rechnet der Verband daher mit einer Pkw-Produktion von 1,18 Millionen Wagen – das wäre das zweitbeste Ergebnis nach dem bisherigen Rekordjahr 2011.

Ein Toter bei Motorradrennen in Ostrau

Bei einem Motorradrennen im mährisch-schlesischen Ostrava / Ostrau ist am Sonntag ein Fahrer ums Leben gekommen. Vier weitere Teilnehmer wurden verletzt, darunter einer schwer, wie die Polizei bekanntgab. Wie es zu der Karambolage auf der 3,5 Kilometer langen Straßenstrecke kommen konnte, ist bisher noch unklar.

Am sechsten František-Bartoš-Rennen nahmen nach Angaben der Veranstalter rund 150 Motorradsportler aus Europa und Australien teil. Die Strecke am Rande der Industriemetropole wurde von mehreren Tausend Zuschauern gesäumt.

Junger Amerikaner stirbt nach Absturz von Prager Häuserdach

Ein 22-jähriger US-Amerikaner ist am Montagmorgen in der Prager Innenstadt vom Dach eines Hauses gestürzt und dabei ums Leben gekommen. Der tödliche Unfall ereignete sich kurz vor sieben Uhr morgens in der Straße Malá Štěpánská. Augenzeugen berichten, der junge US-Boy habe zuerst auf dem Dach gestanden, sei danach getaumelt und habe sich vor dem Absturz noch kurzzeitig an der Dachrinne festgehalten. Den Sturz in 18 Meter Tiefe überlebte er indes nicht, trotz schnellstmöglich eingeleiteter Versuche der Reanimierung sei er seinen schweren Verletzungen erlegen gewesen, sagte eine Polizeisprecherin. Die Polizei untersuche den Unfalltod nunmehr als unglückliche Verkettung von Zufällen und arbeite eng mit der amerikanischen Botschaft zusammen. Es werde unter anderem untersucht, wie der 22-Jährige auf das Dach gekommen sei und ob Alkohol oder Drogen im Spiel gewesen seien. Dazu warten beide Seiten auch auf das Ergebnis der Obduktion, ergänzte die Sprecherin.

Tschechiens Wettbüros feiern neuen Rekordumsatz durch Fußball-WM

Die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien haben den tschechischen Wettanbietern ein neues Rekordergebnis beschert. Der bei dieser WM durch Sportwetten prognostizierte Umsatz von einer Milliarde Kronen wurde sogar noch übertroffen. Letztlich setzten die Tipper mehr als 1,1 Milliarden Kronen um, was in etwa 40 Millionen Euro entspricht. Das ist der bisher höchste Wettumsatz für einen Einzelevent, der je in Tschechien erzielt wurde. Knapp vier Millionen Euro weniger haben die tschechischen Sportwetten-Freunde in diesem Jahr schon einmal ausgegeben – allerdings für zwei Veranstaltungen im Paket: die Olympischen Spiele in Sotschi und die Eishockey-WM in Weißrussland.

Den größten Umsatz unter den Wettbürobetreibern verbuchte während der Fußball-WM das Wettbüro Tipsport mit etwas über 600 Millionen Kronen, dicht gefolgt vom Wettbüro Fortuna mit zirka 500 Millionen Kronen. Das entspricht 22 beziehungsweise 18 Millionen Euro.

Das Wetter am Dienstag: heiter bis bewölkt, etwas Schauer, bis 28 Grad

Am Dienstag ist es in Tschechien zunächst heiter, im Tagesverlauf nimmt die Bewölkung indes zu. Örtlich kommt es wiederholt zu Schauern, vereinzelt treten auch Gewitter auf, insbesondere im Osten des Landes. Morgens sind ebenso Frühnebel möglich. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 24 bis 28 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter liegen die Höchstwerte bei maximal 17 Grad mit Ausnahme der Beskiden. Hier sind auch 20 Grad Celsius drin.