Trauben, Trachten, Tradition: Weinerntefest in Velké Pavlovice
Bunte Volkstrachten, Zimbelmusik und Volkstänze: Dies ist in Tschechien von den Weinfesten nicht wegzudenken, zumindest in Südmähren. Und aus dieser Region stammen 96 Prozent der tschechischen Weinproduktion. Die Zeit der Winzerfeste hat soeben begonnen: Das erste große Weinerntefest spielte sich am vergangenen Wochenende in der Stadt Velké Pavlovice ab.
„Wie Sie gehört haben, wird in diesem Augenblick der Weinberg geöffnet. Zur Öffnung sind der Bürgermeister mit seinen Beamten und alle anderen eingetroffen.“
Auf dem Podium wechseln sich die Darsteller ab, die zuvor am Umzug durch die Stadt teilgenommen haben. Wer sich nicht gerade für das Volksschauspiel interessiert, kann eine der weiteren beiden Open-Air-Bühnen besuchen, wo Musik- und Tanzensembles auftreten. Das Programmangebot ist in diesem Jahr bedeutend bunter als noch vor ein paar Jahren. Bürgermeister Pavel Procházka:„Vor einigen Jahren spielte sich das Weinfest noch im Stadion ab. Heutzutage gibt es drei Podien um die sich das ganze Geschehen konzentriert. Die Zusammenarbeit mit den Winzern ist auf einem höheren Niveau. Sie sind an der Präsentation stark interessiert. Und nicht zuletzt ist die Qualität der hiesigen Weine sprunghaft gestiegen. Dies freut uns sehr.“
Vor den Ständen der Weinproduzenten wimmelte es von Menschen, einige diskutierten mit den Winzern oder ließen sich bei der Verkostung beraten. Winzer Marek Suský konnte sich über Mangel an neugierigen Kunden nicht beklagen.
„Wir bieten hier Weine von unseren Weinbergen an, die in der Umgebung von Velké Pavlovice liegen. Die Bodenbedingungen sind für den Rotweinanbau hervorragend. Während des Weinfestes ist natürlich der Federweiße am meisten gefragt. Von den Weißweinen wollen viele den Grünen Veltiner verkosten, von den Rotweinen Cabernet Moravia und den Blauen Portugieser.“Diejenigen, die einen Blick in die Weinberge genießen wollten, konnten mit einem Mini-Zug bis zum Aussichtsturm Slunečná reisen, der vor einigen Monaten unweit der Stadt erbaut wurde. Auch dort wurde musiziert, jedoch nicht so lange wie auf dem Hauptpodium, wo die Musik noch um Mitternacht erklang. Und an Publikum hat es dort zu der späten Stunde nicht gemangelt.