"Trink in Tschechien keinen Wein!"
Dass Sie im Wein tatsächlich die Wahrheit finden, kann ich Ihnen nicht garantieren. Aber dass neuerdings ein "Weinführer Tschechien" herausgegeben wurde, ist Tatsache. Ein Verzeichnis mit ausgewählten Winzern, eine Ranking-Liste ihrer Produkte, von einer Fach- und einer Laienjury bewertet, und weitere Empfehlungen für Weinliebhaber - das alles finden Sie im neuen Taschenbuch des Weins. Bara Prochazkova hat sich bei einem Gläschen Wein mit der Autorin des Buches unterhalten.
"Nachdem die Grenzen geöffnet wurden, kam auch eine ganze Reihe von billigen ausländischen Weinen auf den tschechischen Markt. Sogar die britische Zeitschrift Decanter, die vorher nie über die Tschechische Republik und deren Weine geschrieben hat, hat Ende 2005 die Nachricht veröffentlicht, dass der tschechische Weinbau in der Krise steckt."
Die Zahlen bestätigen dies, denn laut Decanter machen ausländische Weine rund 1,7 Millionen Hektoliter auf dem tschechischen Markt aus. Dies allerdings entspräche der durchschnittlichen Pro-Kopf-Konsumation, denn der Statistik nach trinkt jeder Tscheche 17 Liter Wein pro Jahr. Und das nicht ohne Grund, Wein könne man nämlich zu jedem Gericht trinken, außer:
"Ich würde sagen Knoblauch, Zwiebel oder andere scharfe Gemüsearten", erklärt der Sommelier der Winzerei Zajeci in Südmähren, Jiri Balga. Dass die böhmische Küche ausschließlich zum Bier einlädt, stimmt auch nicht ganz. Sogar zum Schweinebraten mit Kraut und Knödeln könne man mit gutem Gewissen ein Gläschen Wein verkosten, so Balga:
"Ganz bestimmt könnte man dazu einen einfachen trockenen Weißwein trinken, wie zum Beispiel den Walacher Riesling oder den Veltliner Frühwein. Trotzdem würde ich persönlich in diesem Fall ein gutes tschechisches Bier bevorzugen."
Na, dann genügt es ja, nur zwei Sachen zu ergänzen: Den "Weinführer Tschechien" kann man auch im Internet unter www.vinarskypruvodce.cz einsehen und lesen. Und dann natürlich: Zum Wohl!