Tschechen kaufen weniger Gebrauchtwagen im Ausland

Foto: Ondřej Jánoška, Archiv des Tschechischen Rundfunks

Der Verkauf von Gebrauchtwagen in Tschechien boomt. Immer mehr Pkw kommen dabei vom heimischen Markt.

Foto: Ondřej Jánoška,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Zehn Jahre alt, rund 200.000 Kilometer auf dem Buckel und nicht teurer als 180.000 Kronen (7000 Euro). So sieht in Tschechien der durchschnittliche Gebrauchtwagen aus, wenn er den Besitzer wechselt. Dies geht aus einer aktuellen Statistik des Unternehmens Cebia hervor, das sich mit der Kontrolle von Altwagen beschäftigt. Insgesamt hatte der tschechische Gebrauchtwagenmarkt 2017 ein Volumen von 152 Milliarden Kronen (sechs Milliarden Euro).

Lange waren bei den tschechischen Käufern Gebrauchtwagen aus dem Ausland beliebt, dabei vor allem aus Deutschland. Dieser Trend habe sich vor allem im vergangenen Jahr gedreht, sagt Martin Pajer von Cebia. Von den rund 750.000 Autos, die 2017 hierzulande den Besitzer wechselten, waren über zwei Drittel schon vorher in Tschechien zugelassen.

Martin Pajer  (Foto: Archiv AOOA)
Laut Martin Pajer liegt das vor allem daran, da nur bei einheimischen Autos die Herkunft einwandfrei belegt werden kann. Das bestätigt auch der Verbraucherschutzverband für Autobesitzer. Denn gerade bei individuellen Bestellungen aus dem Ausland gebe es immer noch viele Betrugsfälle, so die Verbraucherschützer. Besonders vorsichtig müssten demnach Kunden sein, von denen Vorauskasse verlangt wird. Da könne es leicht sein, dass die Garage am Ende leer bleibe, so der Verbandschef Zbyněk Veselý.

Martin Pajer von Cebia weist außerdem auf einen weiteren Missstand bei importierten Gebrauchtwagen hin. Man könne gerade bei diesen Autos nicht wirklich feststellen, wie viele Kilometer sie auf dem Tacho hätten, so Pajer. Denn gerade da seien Manipulationen weit verbreitet. Insgesamt hatte man laut Cebia bei rund 40 Prozent der im vergangenen Jahr verkauften Gebrauchtwagen einen getürkten Tacho festgestellt.