Tschechien bereitet sich auf Handel mit CO2-Emissionen vor

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Ab 2005 wird die Europäische Union intern mit CO2-Emissionen handeln. Wie sich Tschechien auf diesen Handel vorbereitet, das sagt Ihnen nun Dagmar Keberlova.

Karolina Sulova  (Foto: Zdenek Valis)
Die Treibhausgasemissionen könnten ab dem kommenden Jahr zur guten Ware werden. Allerdings nur für diejenigen, die wenig emittieren. Andersrum wird es teuer. Entsprechend der im Kyoto-Protokoll angestrebten Menge an CO2-Emissionen werden Emissionsanteilscheine vergeben. Wer weniger emittiert, als er gemäß seiner Anteile dürfte, der kann die nicht benötigten Anteile an jene verkaufen, die die ihnen zugeordneten Emissionsmengen nicht leicht bzw. nur sehr teuer erreichen würden. Was kommt in diesem Bereich auf die tschechische Industrie zu? Das tschechische Umweltministerium hat jetzt einen Arbeitsentwurf des nationalen Emissionshandelssystems vorbereitet. Für den ersten Handelszeitraum wird für Tschechien ein Umfang von 91,6 Millionen Anteilsscheinen jährlich vorgeschlagen. Jeder Anteilsschein berechtigt den Inhaber dazu, eine Tonne von CO2 zu emittieren. Wird das genug sein für das Industrieland Tschechien? Hierzu mehr von Karolina Sulova, Pressesprecherin des Umweltministeriums:

"Das Umweltministerium ist der Ansicht, dass die vorgeschlagene Menge ausreichen und die Anforderungen der Betriebe erfüllen sollte. Wenn sie zusätzlich in Spartechnologien investieren, werden sie die Anteilscheine auch verkaufen können. Es sollte nicht an den Anteilscheinen fehlen."

Wenn Tschechien nämlich der EU-Kommission einen größeren Umfang an Anteilscheinen zur Notifizierung vorlegen würde, dann könnte die EU-Kommission dies als unerlaubte Hilfe des Staates einstufen. Seitens der Industriefirmen wird jedoch schon die erste Kritik laut, dass mit diesem Vorschlag die Konkurrenzfähigkeit der tschechischen Betriebe im Vergleich zu den Nachbarländern gesenkt werde, wie beispielsweise der Vorstandsvorsitzende der Tschechischen Assoziation der Erdölindustrie Ivan Ottis meinte. Was sagt das Umweltministerium zu dieser Kritik? Hierzu noch einmal Pressesprecherin Sulova:

"Das Umweltministerium hält das nationale Emissionshandelsystem für realistisch. Wir sind der Ansicht, dass damit das weitere Wachstum der Wirtschaft gesichert wird. Gleichzeitig soll dadurch die größere Anwendung von ökologisch schonenden Technologien gefördert werden. Es wird den tschechischen Betrieben ermöglichen, sich auf den nächsten Handelszeitraum vorzubereiten."