Ökologie in Tschechien

Ein nicht nur in Deutschland, sondern auch in Tschechien immer wieder viel diskutiertes Thema ist der Umweltschutz. Und eben darum geht es im folgenden Beitrag von Olaf Barth.

Ähnlich wie sein deutscher Kollege Jürgen Trittin, war auch der tschechische Umweltminister Milos Kuzvart enttäuscht von dem Scheitern des Klimagipfels in Den Haag. Doch zeigte er sich dennoch zuversichtlich, dass sowohl die tschechischen als auch die ausländischen Unternehmen in der Tschechischen Republik weiterhin auf umwelt- und insbesondere klimaschützende Techniken setzen werden.

Ein Institut, dass sich mit dem Umweltschutz in Tschechien sehr intensiv beschäftigt, ist das Institut für Landschaftsökologie der Akademie der Wissenschaften. Wir befragten dessen Direktor Michal Marek wie er die Umweltsituation in Tschechien charakterisieren würde:

"Die Situation in der Tschechischen Republik reflektiert die Umweltsituation in Mitteleuropa. Dies bedeutet, dass insgesamt ein Trend zur Verbesserung der Umwelt erkennbar ist, vor allem was die Restrukturierung bzw. Umrüstung der Industrie und Schwerindustrie angeht.

Auf der anderen Seite gibt es fortdauernde Probleme beim Umweltschutz. Der legislative Prozess schreitet relativ langsam voran.

Foto: CzechTourism
Dennoch gibt es eine Offenheit in der Gesellschaft ökologische Fragen betreffend und auch die Kontakte zu europäischen Institutionen, also z.B. die Umweltgespräche bei den Eu-Beitrittsverhandlungen helfen sowohl die Öffentlichkeit als auch die Politiker für Umweltbelange zu sensibilisieren."

Welche konkreten Verbesserungen es denn im Umweltbereich in den letzten Jahren hierzulande gegeben hat, fragten wir nach:

"Es gelang vor allem eine bemerkenswerte Verbesserung der Luftqualität durch die Entschwefelung der nordböhmischen Wärmekraftwerke, die Emissionssenkung lokaler Verschmutzungsquellen und die Senkung der schwerindustriellen Produktion. Ebenfalls verbessert hat sich die Wasserqualität und zwar im Zusammenhang mit der Restrukturierung der Industrie. Die Verwendung künstlicher Düngemittel in der Agrarwirtschaft, eines der Hauptprobleme, konnte entscheidend reduziert werden. Außerdem hat sich der Zustand des Waldes verbessert, eine Folge der Verbesserung der Luftqualität."

Um eine weitere Einschätzung der ökologischen Situation in der Tschechischen Republik baten wir auch den Leiter der hiesigen Konrad-Adenauer-Stiftung Frank Spengler:

Insgesamt scheint man in den tschechischen Landen also auf einem guten Weg zu sein. Da kann man nur sagen: Weiter so!!!